Kommentar zu den Freien Wählern FWG: Die etwas andere Alternative

Seit 2018 Oberbürgermeister in Neustadt: Marc Weigel von den Freien Wählern.
Seit 2018 Oberbürgermeister in Neustadt: Marc Weigel von den Freien Wählern.

Die Freien Wähler in der Pfalz punkten mit Themenvielfalt und Personen, die für einen Wandel stehen.

Mit Joachim Streit, der 2009 zum Landrat des Kreises Bitburg-Prüm gewählt wurde, hat alles angefangen. Mittlerweile hat der heutige Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Mainzer Landtag zwei Parteikollegen, die Oberbürgermeister in einer pfälzischen Stadt sind oder werden: seit 2018 Marc Weigel in Neustadt und ab 1. Januar 2024 Nicolas Meyer in Frankenthal. Im Februar fehlten Thomas Kürwitz in Kaiserslautern nur 19 Stimmen, um die etablierte Anja Pfeiffer aus der Stichwahl zu drängen. Die CDU-Bewerberin verlor den zweiten Durchgang dann klar.

Die Freien Wähler sind auf kommunaler Ebene als Vereine organisiert. Was sind ihre Erfolgsgeheimnisse? Sie decken eine große Bandbreite von Themen und gesellschaftspolitischen Richtungen ab, ohne populistisch zu wirken oder ins Extreme abzudriften. Damit grenzen sie sich wohltuend von den Parteifreunden in Bayern ab.

Im Vergleich zur CDU gelingt es deutlich besser, die strukturelle Unterfinanzierung der Städte, Kreise und Gemeinden anzuprangern. Ihre Vertreter in der Pfalz profitieren oft von Sachverstand und Bekanntheitsgrad, die langjährige politische Arbeit mit sich bringt. Und sie punkten dort, wo es SPD und CDU nicht gelingt, Kandidaten zu präsentieren, die für einen Neuanfang stehen. Dass der bisherige Bürgermeister automatisch zum Oberbürgermeister aufsteigt, ist eben keine Selbstverständlichkeit mehr. Da schauen die Wähler mittlerweile genauer hin und wählen Persönlichkeiten statt der Programme der Volksparteien.

Der Weg ist noch nicht zu Ende. Mit Helge Schwab, dem Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Kusel, könnte bei der Wahl 2025 ein Freier Wähler die erste Kreisverwaltung in der Pfalz übernehmen.

x