Politik Giftgas: Russen werfen Briten Inszenierung vor

«Moskau.»Es gebe „Beweise“, die eine „direkte Beteiligung Großbritanniens an der Organisation dieser Provokation in Ost-Ghouta belegen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, gestern in Moskau. Russland verfüge über „Interviews von direkt an der Erstellung von Videos beteiligten Personen“, mit denen habe glauben gemacht werden sollen, dass es am 7. April einen Chemiewaffenangriff in Duma gegeben habe. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach von „einem weiteren inszenierten Vorfall“. „Unsere Spezialisten haben keine Spuren des Einsatzes von Giftstoffen gefunden“, bekräftigte Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja. Die syrische Zivilschutzorganisation der Weißhelme sei eingesetzt worden, um die Falschmeldung zu lancieren. Die Organisation hatte als erste im Kurzbotschaftendienst Twitter mitgeteilt, mehr als 40 Menschen seien bei einem „Chlorgasangriff“ getötet worden. Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce bezeichnete den russischen Vorwurf zum Fall Duma gestern als „grotesk“, „bizarr“ und „offenkundige Lüge“. „Es ist die schlimmste Fakenews, die wir bisher von der russischen Propagandamaschine gesehen haben.“ Die USA sind laut Präsident Donald Trumps Sprecherin Sarah Sanders „in höchstem Maße davon überzeugt“, dass Syrien hinter der Giftgas-Attacke von Duma steckt. Das US-Außenamt teilte mit, es habe den „Beweis“ dafür. Worin dieser bestehen soll, war bei Redaktionsschluss nicht bekannt. Die Europäische Union will weitere Sanktionen gegen Damaskus prüfen. Das geht aus einem Papier zum Treffen der EU-Außenminister am Montag hervor. Militärische Schritte werden darin nicht erwähnt. Die meisten Deutschen lehnen eine Beteiligung der Bundeswehr an einem Einsatz in Syrien ab. 78 Prozent sind dagegen, ergab die Umfrage ZDF-Politbarometer.

x