MAINZ Mehrheit der Lehrer in Rheinland-Pfalz zweifelt am Gelingen der Inklusion

Nicht immer erfüllen die Schulen alle Voraussetzungen für die Aufnahme beeinträchtigter Schülerinnen und Schüler.
Nicht immer erfüllen die Schulen alle Voraussetzungen für die Aufnahme beeinträchtigter Schülerinnen und Schüler.

Jede zweite Lehrkraft in Rheinland-Pfalz hält es im Grundsatz für richtig, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen unterrichtet werden (Inklusion), aber nur jede fünfte Lehrkraft hält dies unter den derzeitigen Rahmenbedingungen für sinnvoll.

Die große Mehrheit der Lehrkräfte würde empfehlen, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Förderschulen zu lassen. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Befragt wurden 2127 Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland, davon 151 in Rheinland-Pfalz.

VBE-Landesvorsitzender Gerhard Bold nannte die Ergebnisse der Studie „erschreckend“. In Rheinland-Pfalz haben die Eltern von Kindern mit festgestelltem Förderbedarf die Wahl, ob sie ihre Sprösslinge auf eine Förderschule oder in eine sogenannte Schwerpunktschule schicken wollen. In diesen Schulen werden beeinträchtigte und nicht beeinträchtige Kinder gemeinsam unterrichtet. Der VBE beklagt seit Jahren eine seiner Meinung nach unzureichende Ausstattung der Schwerpunktschulen zum Beispiel mit speziell ausgebildeten Pädagogen.

Für Inklusion Note „nicht ausreichend“

Der inklusive Unterricht laufe im Land nicht zufriedenstellend, noch nicht einmal ausreichend, benotete Bold die Rahmenbedingungen vor allem an den Schwerpunktschulen. Er appellierte an das Land, keine Förderschulen zu schließen und den Beruf der Förderschullehrkräfte wieder attraktiver zu machen. Fast alle Lehrkräfte halten es laut Umfrage für notwendig, dass in inklusiven Lerngruppen immer ein Lehrer und ein Sonderpädagoge zusammen unterrichten, aber nur 26 Prozent kennen dies aus ihrer eigenen Schule.

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