Pfalz Was tun, wenn man auf Wildschweine trifft?

Ein Tipp für Begegnung mit Wildschweinen lautet: Ruhe bewahren und den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit frei halten.
Ein Tipp für Begegnung mit Wildschweinen lautet: Ruhe bewahren und den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit frei halten.

Im Herbst sind sie besonders aktiv und futtern Fettreserven für den Winter an: Wildschweine. Zwar handelt es sich um extrem scheue Tiere, doch ein Wildschwein ist dazu in der Lage einen Menschen lebensbedrohlich zu verletzen. Was also tun, wenn man den Borstentieren begegnet?

Zunächst einmal gilt: Wildschweine sind Aasfresser und keine Raubtiere. Auf ihrer Futtersuche würden sie laut Günther Klein vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz niemals einen Menschen anfallen. Trotzdem seien Wildschweine sehr wehrhafte Tiere. Starte ein Keiler eine Attacke – etwa weil er sich bedroht fühlt – dann könne dies für Menschen durchaus gefährlich werden. Insbesondere das männliche Wildschwein habe sehr scharfe Zähne und auch die Kraft, einen Menschen umzuwerfen.

Begegnungen mit Wildschweinen gehen aber zumeist glimpflich aus, sagt Klein: „Wenn sie die Möglichkeit dazu haben, werden Wildschweine die Flucht vorziehen.“ Wichtig bei einer Begegnung sei deshalb, den Tieren eine Rückzugsmöglichkeit freizuhalten. „Wildschweine haben immer Vorfahrt“, formuliert es Klein.

Das Wildschwein wegschreien

Dass man als Wanderer einer Rotte Wildschweinen tatsächlich begegne, komme selten vor. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es aber doch geschieht, empfiehlt der Experte: keine hektischen Bewegungen machen und langsam entfernen. Und stürme ein Wildschwein wirklich einmal auf einen Menschen zu, dann gebe es folgenden Trick: ganz groß machen, laut klatschen und laut schreien. „Wildschweine sind sehr schnell“, betont Klein in diesem Zusammenhang. Im Zweifelsfall sei es deshalb keine schlechte Idee, auf einen Baum zu klettern. Auch Autofahrer sollten übrigens laut werden und hupen, wenn sie ein Wildschwein auf der Straße entdecken.

Weil die Borstentiere sehr faul sind, kommen sie zudem recht häufig zur Futtersuche bis in die Stadt. Tipps und Tricks, was Bürger tun können, um Wildschweine vom eigenen Garten fern zu halten, gibt Frank Stipp, Leiter des Forstamtes Bad Dürkheim.

Keine Speisereste im Garten liegen lassen

„Ein Kompost lockt die Tiere mit Essensresten an. Wichtig ist, dass keine Speiseabfälle offen im Garten liegen“, sagt Stipp. Damit die Tiere nicht an den Müll herankommen, sei es wichtig, die Abfalltonnen gut zu verschließen. Da Wildschweine vorwiegend nachts unterwegs sind, sollten Müllsäcke zudem erst morgens nach draußen gebracht werden. Die Tiere könnten sie sonst aufreißen. Stipp gibt weiter den Tipp: „Am besten wäre ein stabiler Zaun, der hält die Tiere ab.“ Auch ein Hund auf dem Grundstück könnte die Schwarzkittel fernhalten. Prinzipiell gelte: „Wenn sie ein Wildschwein im Garten sehen: Ruhe bewahren und nichts machen. Denn, wenn das Tier in Panik gerät, dann könnte es dramatisch werden.“ Für Tier und Mensch.

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