Süd-Müll Kommentar: Enttäuschend für die Angehörigen

Einfahrt zur Willersinn-Gruppe. Dazu gehört auch die Entsorgungsfirma Süd-Müll, bei der im Sommer 2018 zwei Angestellte an einem
Einfahrt zur Willersinn-Gruppe. Dazu gehört auch die Entsorgungsfirma Süd-Müll, bei der im Sommer 2018 zwei Angestellte an einem giftigen Gas erstickten.

Besonders bitter dürfte für die Familien der Opfer sein, dass den Getöteten eine deutliche Mitschuld am eigenen Schicksal attestiert wird. Vier Staatsanwälte haben sich mehr als 18 Monate mit dem tödlichen Chemieunfall bei Süd-Müll im August 2018 beschäftigt. Kritiker empfanden die Zeit als viel zu lang, die Behörde selbst schreibt das der gründlichen und schwierigen kriminalistischen Arbeit zu. Mitunter Wochen oder Monate nach jenem tragischen Augustdienstag kam die Polizei erst zu Hausdurchsuchungen bei den acht Firmen in vier Bundesländern.

Mitschuld am eigenen Schicksal

Am Ende ist jedoch juristisch keiner zu belangen. Für die Angehörigen der Opfer ist das sicher enttäuschend. Das wissen auch die Ermittler. Umso bitterer dürfte für die Familien sein, dass jenen Firmenmitarbeitern eine Mitschuld attestiert wird an ihrem eigenen Schicksal. Die Ermittler haben die Akte geschlossen und den Ball zurückgegeben an die Kontrollbehörde. Die muss jetzt prüfen, ob Süd-Müll wegen Ordnungswidrigkeiten zu belangen ist. Konkrete Hinweise dafür gibt es nicht. Schon jetzt läuft gegen die Heßheimer Firma ein Ordnungswidrigkeitsverfahren durch die SGD, ein weiteres wird geprüft. Weswegen ist geheim. Der Fall ist noch lange nicht zu Ende. Auch für Bürger und Politiker ist das Ermittlungsende unbefriedigend.

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