Pfalz Dann war da noch ... – die kuriosesten Meldungen des Jahres

In Zeiten von Corona müssen auch Kriminelle besonders vorsichtig sein. So wurde einem Drogendealer in Worms eine falsche Gesichtsmaske zum Verhängnis. Der Bundespolizei war der Mann im Februar am Wormser Bahnhof wegen seiner Stoffmaske aufgefallen. Als die Polizisten den 40-Jährigen darauf hinweisen wollten, dass das Bahnfahren nur mit medizinischer Maske gestattet ist, wurde er zusehends nervöser. Den Grund fanden die Beamten bei der Durchsuchung seines Rucksacks: In seinem Rucksack hatte der Wormser rund 100 Gramm Heroin verstaut. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Handels und Besitz von Heroin in nicht geringer Menge eingeleitet.
Besonders schlechtes Timing hatte ein Autofahrer in Dannstadt-Schauernheim (Rhein-Pfalz-Kreis), der im Februar ausgerechnet dort einen Schluck aus seiner Bierflasche nahm, wo Polizisten gerade eine Kontrollstelle aufgebaut hatten. Die Beamten verfolgten den Wagen zu Fuß und stellten den Mann an der nächsten Ampel. Ein Atemtest ergab bei ihm einen Wert von 1,28 Promille.
Aus einem Treppenhaus in Pirmasens wurde im September ein Gasgeruch gemeldet. Ein Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr, Stadtwerken und Rettungsdienst war die Folge. Doch vor Ort konnten die Einsatzkräfte nur „einen starken Geruch nach Sauerkraut wahrnehmen“, informierte die Pirmasenser Polizei. Auch die Messgeräte der Stadtwerke-Mitarbeiter schlugen nicht Alarm. Die Feuerwehr, die mit drei Fahrzeugen vorgefahren war, konnte daraufhin wieder abrücken.
Als überflüssig erwies sich auch ein Polizeieinsatz in Dahn (Kreis Südwestpfalz) im Oktober. Dort hatte ein Spaziergänger die Polizei wegen eines Krokodilbabys im Kurpark alarmiert. Als die Beamten das Tier ohne weitere Probleme einfingen, stellte sich heraus: Es war etwa 50 Zentimeter groß und aus Plastik. Echt war dagegen das Wildschwein, das sich im Februar in den Ludwigshafener Ebertpark verirrte. Der Park wurde für Besucher gesperrt, bis am nächsten Tag klar war, dass das Tier die Anlage verlassen hatte.
Tierisch unterwegs war auch ein Mann in Mainz: Im Oktober löste er am Hauptbahnhof einen Polizeieinsatz aus, indem er dort mit zwei Boa-Würgeschlangen herumlief. Schon am Vortag war der 39-Jährige mit den fast 1,50 Meter langen Reptilien im Mainzer Stadtteil Laubenheim und vor dem Hauptbahnhof aufgefallen. Beim zweiten Mal nahmen die Beamten ihm die Tiere allerdings ab und ließen sie in ein Tierheim bringen.
Einen Weltrekord für das größte Kinderfahrzeug-Drive-in verzeichnete die Gemeinde Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) im Juli. Wie in einem Autokino saßen 382 Kinder saßen auf ihren Bobbycars, Dreirädern, Kettcars oder Seifenkisten und lauschten einer Autorenlesung. Dafür gab es eine Weltrekordurkunde des Rekord-Instituts für Deutschland (RID). 250 Kinder hätten für die neue Bestleistung schon ausgereicht. Initiiert hatte die Veranstaltung der Autor der Lesung, Stefan Gemmel.
Rekordverdächtig war auch der Alkoholpegel einer Frau, die in einer Nacht im September an einer Tankstelle in Neustadt neuen Alkohol kaufen wollte. Doch der Mitarbeiter gab ihr nichts, weil er sie für zu betrunken hielt. Als die 48-Jährige ihn deshalb beleidigte und nicht gehen wollte, rief er die Polizei. Die Beamten maßen bei der Frau einen Alkoholpegel von 4,99 Promille und nahmen sie in Gewahrsam.
Nicht weniger verblüffend war der Drogentests eines Autofahrers in der Südpfalz. Der Mann fiel einer Polizeistreife in Berg (Kreis Germersheim) bei einer Kontrolle im Dezember auf. Dabei gab es deutliche Hinweise darauf, dass der 36-Jährige Drogen konsumiert hatte. Ein Kombitest auf mehrere Rauschmittel schlug „überall“ aus und zeigte eine Beeinflussung durch Amphetamin, Opiate, Kokain und THC an. Dem Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt.