Albtraum der Woche Zug überrollt Vogelscheuche

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Puppe auf den Gleisen:

Ein ganz übler Scherz

Es gibt Scherze, bei denen man sich fragt, ob ihre Urheber noch einen Funken Verstand im Kopf haben. Unbekannte haben auf einer Bahnstrecke im sauerländischen Marsberg eine große selbstgebastelte Puppe ins Gleisbett gesetzt und einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, hatte der Lokführer eines Regionalzuges auf der Fahrt von Warburg nach Meschede die Puppe trotz eingeleiteter Schnellbremsung überfahren. Der 49-Jährige, der glaubte, er habe gerade einen Menschen getötet, erlitt einen Schock. Einsatzkräfte suchten die Gleise am Mittwochabend ab und fanden zunächst Kleidung unter dem Zug. Dann stellte sich aber heraus, dass es sich um eine aus Holz und Füllmaterial gebaute Puppe handelte – ähnlich einer Vogelscheuche.

Lokführer können über solche Vorfälle nicht lachen. Etwa 700 Menschen lassen sich in Deutschland jedes Jahr von einem Zug überfahren. Für die Lokführer ist das eine enorme psychische Belastung. Der Statistik zufolge erlebt jeder von ihnen mindestens einmal in seinem Leben einen sogenannten Schienensuizid. Viele Betroffene müssen therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, können lange über das Erlebte nicht sprechen. Und manche geben auch ihren Beruf auf.

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