Zweibrücken Warum der 1. Mai in Zweibrücken diesmal kein Feiertag ist

Tadano-Betriebsratsmitglieder beim Maiempfang im Zweibrücker Herzogssaal.
Tadano-Betriebsratsmitglieder beim Maiempfang im Zweibrücker Herzogssaal.

Beim städtischen Maiempfang für die Gewerkschaften gelobte Oberbürgermeister Marold Wosnitza vollen Einsatz zur Rettung der gefährdeten Arbeitsplätze bei Tadano.

„Mich traf die Tadano-Nachricht wie ein Schlag“, nannte es Wosnitza am Montag bei der Feierstunde im Herzogssaal „unvorstellbar, dass ein Werk, das top und neu aufgestellt ist, plötzlich nicht mehr notwendig sein soll“. Tadano könne auf Menschen zählen, die „teils seit Jahrzehnten dort arbeiten und über unersetzliche Expertise verfügen. Es ist mir ein Rätsel, wie man dies in Zeiten des Fachkräftemangels einfach so aufgeben will.“ Mit seiner Resolution für den Erhalt des von Schließung bedrohten Werks Wallerscheid mit 400 Beschäftigten habe der Stadtrat OB und Stadtvorstand beauftragt, „alles, was in unserer Macht steht, zu tun. Diesen Auftrag nehme ich sehr ernst“, versicherte Wosnitza.

„Mir blutet das Herz“, bekannte der Zweibrücker DGB-Stadtverbandsvorsitzende Alexander Nießen. „Das Werk Wallerscheid, damals hieß die Firma noch Terex, war mein erster Arbeitsplatz nach der Berufsausbildung. Unter solchen Voraussetzungen ist der 1. Mai dieses Jahr kein Feiertag.“

Auch für Lokführer und Busfahrer ist Streik ein Grundrecht

Im Gespräch mit Zweibrücker Gewerkschaftern und Betriebsräten äußerte Rathauschef Marold Wosnitza Verständnis für die jüngsten Streiks der Lokführer in ganz Deutschland sowie der Busfahrer in der Südwestpfalz. „Mich nervt es ja auch, wenn ich am Bahnsteig stehe und nicht wegkomme. Solche Streiks treffen die breite Masse der Bevölkerung – Menschen, die zur Arbeit wollen, Schüler, die zur Schule müssen und ältere Leute, die einen Arzttermin haben.“ Trotzdem seien Streiks ein unumgängliches Mittel im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, mehr Lohn und weniger Wochenarbeitszeit. „Das ist Ihr Recht. Ein Grundrecht.“

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