Zweibrücken Von wegen rauchende Colts: Abstieg rückt näher

Pforzheim. Die Enttäuschung in den Gesichtern der VTZ-Handballer sprach Bände: Statt mit einem Sieg bei der TGS Pforzheim im Endspurt des Abstiegskampfes vielleicht noch ein Zeichen zu setzen, regierte nach der 27:34 (16:12)-Pleite der VTZ Saarpfalz am Samstag Ratlosigkeit. „Mit dieser Leistung brauchen wir über die Dritte Liga nicht mehr nachzudenken“, resümierte Trainer Mirko Schwarz sichtlich angefressen.

Zu Beginn der Partie lag das VTZ-Team gut im Rennen. Binnen sieben Minuten sorgten Spielmacher Björn Zintel, Max Ulbrich, Valdis Gutsmanis und Siebenmeter-Spezialist Steffen Kiefer für die 4:2-Führung des Schlusslichts. Weil auch Torhüter Stefan Dreßler eine Glanzparade nach der anderen lieferte, kamen die Pforzheimer Gastgeber bis zum 6:4 nicht ins Spiel. Das änderte sich erst, als sich auf VTZ-Seite – kaum erklärbar – immer mehr Fehler einschlichen. Besonders in der Abwehr fing das Team bedenklich zu wackeln an. „Wir haben aufgehört, konsequent am Mann zu arbeiten. Zu viele Bälle sind beim Gegner gelandet, der das durch Gegenstöße schmerzhaft bestraft hat“, meinte Zintel dazu. Mit jedem Treffer holten sich die Pforzheimer mehr Selbstvertrauen und wurden durch Top-Scorer Florian Taafel, Valentin Hörer und Kreisläufer Michal Wysokinski, der nur selten zu halten war, in die Erfolgsspur geführt. Hinzu kam, dass sich TGS-Schlussmann Jonathan Binder steigerte. Mit der Pforzheimer Führung zum 9:8 (20.) durch einen Siebenmeter von Taafel drehte sich die Partie. Und das brachte Mirko Schwarz auf die Palme. „Von da an haben wir die Arbeit eingestellt, den Colt wieder eingesteckt und am Spiel überhaupt nicht mehr teilgenommen“, wetterte der VTZ-Coach und fügte hinzu: „In den letzten Wochen haben wir uns Dinge erarbeitet. Aber irgendwann fängt jeder an, die taktische Linie zu verlassen, und die Disziplin ist komplett weg.“ Darin lag auch der Hauptunterschied zum Mitaufsteiger, dem das Tore werfen fortan leichter fiel. Vor allem die Achse Taafel-Hörer-Wysokinski bestimmte das Geschehen, so dass die TGS bis zur Pause auf 16:12 wegzog. Frischer und angriffslustiger kamen die Pforzheimer auch aus der Kabine und erzielten selbst in Unterzahl Tore. Den Lauf konnte der eingewechselte Kreisläufer Tomas Mazar erst mit seinem Tor zum 20:13 unterbrechen. Selbst dass Philip Wiese vom Kreis in den Rückraum wechselte, zahlte sich für die VTZ nicht aus. Denn die Pforzheimer gaben sich bis zum 25:19 keine Blöße. „Die hatten Spaß am Handball, und wir sind wieder in altbekannte Muster verfallen. So sehen die Leiden eines Tabellenletzten aus“, ärgerte sich Schwarz. Zumindest in den Schlussminuten gelang nach dem 30:21 für die Gastgeber noch etwas Ergebniskosmetik. Die Aussichten auf den Klassenerhalt sind nach der jüngsten Niederlage auf ein Minimum gesunken. „Das wird langsam zum Ding der Unmöglichkeit“, hielt Björn Zintel stellvertretend für sein Team fest. Und auch die Durchhalte-Parolen des Trainers haben ihren Ton geändert: „Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt“, meinte Schwarz. „Aber realistisch betrachtet, können wir schon mal für die Oberliga planen.“

x