Zweibrücken Torflut nach der Pause

91-94173749.jpg

ZWEIBRÜCKEN. 40 Tore – so viele wie noch nie in dieser Bundesliga-Saison erzielten die A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken am Sonntag beim 40:34 (15:13)-Erfolg gegen die HSG Ostfildern. Trotzdem konnte Zweibrückens Trainer Tony Hennersdorf berechtigterweise anmerken: „Wir haben einige Chancen liegen lassen“ (wir berichteten kurz).

Zumindest galt das für die Endphase der ersten Halbzeit. Diese Minuten nutzte Ostfildern, um 30 Sekunden vor Schluss auf 13:14 heranzukommen, nachdem der SV 64 nach zwölf Minuten bereits mit 7:2 geführt hatte, diesen klaren Vorsprung im ersten Abschnitt lange halten konnte. Einige vergebene SV-Chancen ließen die Gäste noch mal kurz auf den Ausgleich hoffen, aber SV-Linksaußen Tim Schaller, der einen Tag nach seinem Drittliga-Debüt (inklusive erstem Tor) regelrecht beflügelt schien, traf zum 15:13. Einen direkten Freiwurf am Ende der ersten Halbzeit konnte Ostfilderns wurfstarker Rückraumspieler Roman Fleisch nicht mehr an der SV-Abwehrwand vorbeiwerfen, um noch mal zu verkürzen. Nach dem Seitenwechsel machten die Gastgeber, die wieder hochkonzentriert begannen, frühzeitig alles klar. Die Zweibrücker wirkten vom Anpfiff weg konzentriert, wussten um die Wichtigkeit dieses Duells. Ostfildern, aktuell Vierter, ist ein enger Konkurrent um die direkte Qualifikation für die kommende Bundesliga-Saison. „Es ist ja unser erstes Bundesliga-Jahr. Da wollten wir uns so gut wie möglich präsentieren. Aber nachdem es bislang so gut gelaufen ist, ist die direkte Qualifikation natürlich unser Ziel“, bestätigte HSG-Trainer Marc Schwöbel. Nicht nur das Rückspiel, sondern auch den am Ende möglicherweise wichtigen direkten Vergleich haben die Zweibrücker nun gewonnen, die im Hinspiel mit einem Tor Unterschied verloren hatten. Dass die SV-Löwen die Partie für sich entschieden, sei völlig korrekt, waren sich SV-Trainer Hennersdorf und HSG-Trainer Schwöbel einig. „Wir waren über 60 Minuten spielerisch das bessere Team“, fand Hennersdorf, der Mitte der zweiten Hälfte schon ganz entspannt war. Und dies auch blieb, als ein erboster HSG-Fan, alle Sitzreihen in der Ignaz-Roth-Halle und die SV-Auswechselbank überspringend, plötzlich neben ihm stand und mit den Schiedsrichtern schimpfte. „Er hat ja nicht mir geschimpft“, erklärte Hennersdorf lachend seine coole Reaktion. Zwar unterliefen auch seinen Spielern immer mal Fehler – die Abwehr hatte nicht nur mit Roman Fleisch, sondern auch mit den Täuschungen und Würfen von dessen Rückraumkollege Jaric Baumann so ihre Probleme. Aber insgesamt hatte der SV das Spiel, bis auf die kurze Phase vor dem Seitenwechsel, gut im Griff. Vor allem dann, wenn das Tempo hoch gehalten wurde, und das war fast über die gesamte Spielzeit der Fall. „Unterm Strich war es ein sehr gutes A-Jugend-Bundesliga-Spiel“, bestätigte Schwöbel. Zweibrücken habe eine sehr gute Mannschaft, „und hätten sie zu Saisonbeginn nicht das Verletzungspech gehabt, würden sie wohl noch deutlich weiter vorne mitspielen“, stellte der HSG-Trainer fest. Kian Schwarzer war so ein Spieler, der im Hinspiel noch gefehlt hatte. Er lieferte am Sonntag eine richtig gute Partie ab, traf selbst, und überzeugte wie auch Marc-Robin Eisel und Christopher Huber als Anspieler. Klasse die Vorarbeit von Schwarzer und Eisel, als sie die HSG-Abwehr komplett nach links zogen (aus Angreifersicht) und damit rechts Platz schufen für Niklas Bayer, der zum 37:21 (58.) traf. Und weil dieser Spielzug so gut funktioniert hatte, wurde er gleich noch mal erfolgreich wiederholt. Diesmal vollendete Philipp Meiser diese Kombination zum 38:22 (59.). So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Lehr, Becker (Siebenmeter) - Bayer (7), Eisel (7/1), Huber (7) - Finkler, Schaller (8/3) - Schwarzer (9) - von Lauppert (1), Meiser (1), Dobrani, Dettinger HSG Ostfildern: Kay Siemer, Kiemle (ab 59.) - Fleisch (10/1), Meyer, Baumann (9) - Reitnauer (5), Jon Gehrung (5/2) - Pfeiffer - Rauscher (3), Mika Gehrung (2), Piskureck, Kosjerina, Fingerle Spielfilm: 7:2 (12.), 11:6 (19.), 14:12 (29.), 15:13 (30.), 19:14 (33.), 28:22 (45.), 34:28 (52.), 40:34 (60.) - Zeitstrafen: 6:3 - Siebenmeter: 5/4 - 5/3 - Beste Spieler: Schwarzer, Eisel, Schaller, Lehr – Fleisch, Baumann, Reitnauer - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Baltz/Michels (Badischer HV). |add

x