Zweibrücken SV 64 kündigt Protest gegen Spielwertung an

KONSTANZ. Erstmals in fast drei Jahren Zugehörigkeit zur A-Jugend-Bundesliga legt der SV 64 Zweibrücken Protest gegen eine Spielwertung ein. Die Zweibrücker verloren am Samstag bei der HSG Konstanz mit 31:32 (15:14) – und ärgerten sich vor allem gegen Ende über zwei aus ihrer Sicht krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichter (die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete kurz).

„Diesmal hatten wir eine ganz unausgewogene Schiedsrichterleistung“, war SV 64-Trainer Tony Hennersdorf bedient. Die 64er hatten sich kurz vor Spielende von 29:31 auf 31:31 (58.) herangekämpft. Nachdem Marc-Robin Eisel einen Strafwurf vergeben hatte, schaffte Konstanz nach einer Auszeit von Trainer Christian Korb durch Jonas Hadlich die Führung. „Dem Tor ist aber ein klares Fußspiel vorausgegangen“, monierte Hennersdorf. Hadlich hatte aus seiner Sicht einen vom Tor abprallenden Ball im Stile eines Fußballspielers mit dem Fuß gestoppt, aufgenommen und getroffen. Die Referees sahen das nicht so. Aber die Zweibrücker Nachwuchslöwen hatten noch mal Ballbesitz, das Trainerteam Hennersdorf und Christian Schwarzer nahm vier Sekunden vor Spielende seine letzte Auszeit. Christopher Huber und Tom Grieser stürmten danach über die Halbpositionen nach vorne, der Ball kam zu Grieser und der wuchtete den Ball in den Winkel des Konstanzer Tores – 32:32. Jetzt allerdings entschied das Schiedsrichtergespann, gemeinsam mit den überfordert wirkenden Zeitnehmern, dass das Spiel zu Ende war, bevor der Ball die Torlinie überschritten hatte. „Das war der zweite ganz entscheidende Fehler“, ärgerte sich Hennersdorf, der sich die Szene bei der Heimfahrt auf dem Video mehrfach ansah, dabei aber kein Schlusssignal vor dem Zappeln des Balles im Tornetz erkennen konnte. Auch über das unausgewogene Zeitstrafenverhältnis von 6:0 zu Ungunsten des SV ärgerten sich Zweibrücker. Davor war es lange ein ausgeglichenes Spiel gewesen, die Führung wechselte ständig. Nur zwischen der sechsten und elften Spielminute zogen die Gastgeber von 3:3 auf 6:3 davon. Kurz vor der Halbzeitpause gingen aber die Gäste durch Mike Finkler mit 15:14 in Führung. Pech für die Zweibrücker, dass Kian Schwarzer schon in der fünften Minute umknickte und danach nicht mehr mitspielen konnte. Insgesamt leistete sich das SV-Team in Hälfte eins aber auch zu viele überhastete Abschlüsse. Und den Wiederbeginn nach der Pause verpennten die Gäste, Konstanz führte plötzlich mit 19:16, deren Top-Torschütze Samuel Löffler erhöhte sogar auf 21:17. Doch auch hier ackerte sich die Hennersdorf-Truppe wieder zurück, war beim 22:22 17 Minuten vor dem Ende wieder dran und ging kurz darauf durch Niklas Bayer, Eisel und Huber sogar mit 27:24 in Führung. Auch der Vorsprung war aber bald aufgebraucht, die Konstanzer kamen zum 28:28 (52.). Das SV-Trainerteam Hennersdorf/Schwarzer nahm die nächste seiner drei möglichen Auszeiten. Ein verworfener Siebenmeter Griesers und ein weiterer Doppelschlag Löfflers ließen das Pendel wieder in Richtung der Gastgeber ausschlagen, die auf 30:28 wegzogen. Es folgte die hochdramatische Schlussphase – und das Endergebnis, das die Zweibrücker ärgerte und die Gastgeber jubeln ließ. „Trotz all dieser Umstände haben wir das Spiel selbst aus der Hand gegeben und dafür gesorgt, dass die Schiedsrichter es schließlich auf den Kopf stellen konnten“, lautete Hennersdorfs Fazit. Die vage SV-Hoffnung, sich vielleicht noch auf den zweiten Tabellenplatz der Südstaffel vorzuarbeiten und für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, ist wohl dahin. So spielten sie HSG Konstanz: Bozin, Ebert - Löffler (10), Wangler (8/2), Mack (4), Mauch (4/1), Hadlich (3), Gottesmann (2), Volz (1), Plesse, Geistler, Dierberger, Polis SV 64 Zweibrücken: Lehr, Mangold - Bayer (8), Schaller (5), Eisel (5/2), Huber (4), Grieser (4/1), Finkler (3), Schwarzer (1), Meiser (1), von Lauppert, Meiser, Dettinger Spielfilm: 6:3 (11.), 6:6 (18.), 10:10 (24.), 14:15 (Halbzeit), 21:17 (38.), 22:22 (43.), 24:26 (47.), 26:28 (50.), 31:29 (56.), 31:31 (58.), 32:31 (Ende) - Zeitstrafen: 0:6 - Siebenmeter: 4:3 - 6/3 - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Müller/Seeger (Dettingen). |cm

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