Zweibrücken Starkes Debüt ohne Hektik

Tim Schaller bot als Spielmacher des SV 64 eine klasse Partie gegen die VTV Mundenheim, kam zudem auf fünf Treffer.
Tim Schaller bot als Spielmacher des SV 64 eine klasse Partie gegen die VTV Mundenheim, kam zudem auf fünf Treffer.

«ZWEIBRÜCKEN.» Gelungener Start in die neue Saison: Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken besiegte am Samstag die VTV Mundenheim klar mit 31:24 (18:14) und bescherte Trainer Stefan Bullacher nicht nur eine erfolgreiche, sondern über weite Strecken der Partie auch entspannte Rückkehr auf die Zweibrücker Trainerbank.

Sehr nervös sei er vor dem Spiel gewesen, bekannte Bullacher. Nicht wegen der Rückkehr, sondern wegen der schwankenden Leistungen, die sein Team in der Vorbereitung gezeigt hatte. Besonders frisch war die Erinnerung an den schwachen Auftritt in Pforzheim. Aber die Mannschaft bewies, wie in der vergangenen Saison: Im „Wohnzimmer“ Ignaz-Roth-Halle, das mit fast 400 Zuschauern sehr gut gefüllt war, fühlt sie sich wohl. Dabei erwischte Mundenheim, gleichfalls eine sehr junge Mannschaft mit viel Erfahrung und technisch guter Ausbildung in der A-Jugend-Bundesliga, den besseren Start. Obwohl deren neuer Trainer Andreas Reckenthäler von Beginn an die Aggressivität im Spiel fehlte. Da habe der SV seiner Mannschaft den Schneid abgekauft, „und wir sind in unser Tempospiel nicht reingekommen“, analysierte der Coach. Dass Mundenheims Abwehr 60 Minuten ohne Zeitstrafe auskam, belegt Reckenthälers Einschätzung der Harmlosigkeit im Abwehrverband. 3:1 führten die Gäste nach vier Minuten, dann war Zweibrücken sortiert. Der junge Tim Schaller rechtfertigte das Vertrauen des Trainers in seine spielgestaltenden Fähigkeiten in der Rückraummitte. Er spielte eine sehr gute Partie. Rechts neben ihm lief Niklas Bayer zu guter Form auf, war aus dem Rückraum immer gefährlich. Wie Bullacher überhaupt „eine ganz breite Mannschaftsleistung“ und insgesamt eine sehr gute Leistung gesehen hatte. Es war aber die erste Feldspieler-Sieben – Till Wöschler entlastete als Abwehrspezialist permanent Kian Schwarzer oder Niklas Bayer –, die im Zweibrücker Spiel die Akzente setzte. Philipp Hammann, der auf der rechten Außenbahn sicher seine Chancen nutzte, brachte den SV mit 5:3 in Führung. Bayer und der unermüdlich rackernde Kapitän Tom Grieser bauten sie auf 7:3 aus. VTV-Coach Reckenthäler wechselte viel, ohne Veränderungen im Spiel seiner Mannschaft zu erreichen. Über acht sicher verwandelte Strafwürfe hielt Yannick Treiber die Gäste im Spiel. Enger wurde es nur einmal noch: Per Strafwurf hatte Tim Schaller zum 21:16 für den SV getroffen. Treiber verkürzte auf 17:21, Bayer musste für zwei Minuten auf die Bank. Die Überzahlsituation nutzten die Mundenheimer, die nun besser in der Abwehr standen, um auf 19:21 heranzukommen. Bullacher nahm eine Auszeit, brachte erneut Schaller für Lukas Majbik als Spielmacher, und Hammann erhöhte auf 22:19. Wieder Strafwurf, wieder Treiber: 22:20. In dieser Phase zeigte sich verstärkt, was sich schon während der gesamten Partie angedeutet hatte: Das SV-Team ist dabei zu lernen, die Hektik aus dem Spiel zu nehmen. „Ruhig, wir haben noch viel Zeit“, beruhigte Grieser seine Teamkollegen und sorgte mit einem Kracher unter die Latte zum 23:20 auch ergebnistechnisch für Ruhe. Nach einem erneuten Mundenheimer Zeitspiel nutzte Benny Zellmer mit einem Klasse-Pass von Linksaußen durch den Mundenheimer Raum die Breite des Spielfeldes, bediente Rechtsaußen Hammann, der zum 24:20 traf. Mundenheim gab auf, der SV spielte die Partie sicher nach Hause. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Berz, Santarini (ab 31.) - Bayer (6), Schaller (5/2), Grieser (6) - Hammann (5), Zellmer (2) - Schwarzer (5) - Wöschler, Huber (1), Meiser (1) VTV Mundenheim: Kunz, Klein (ab 16.) - Oetzel (1), Muth (4), Treiber (11/8) - Thielmann (3), Pfeil (3) - Schleidweiler (1) - Binnes (1), Pönisch, Arentz, Leonhardt, Schutzius Spielfilm: 1:3 (4.), 7:3 (11.), 12:7 (20.), 15:11 (25.), 18:14 (Halbzeit), 21:17 (40.), 21:19 (43.), 22:20 (46.), 25:20 (49.), 29:21 (56.), 31:24 (Ende) - Zeitstrafen: 3:0 - Siebenmeter: 3/2 - 8/8 - Beste Spieler: Bayer, Schaller, Grieser - Treiber, Muth - Zuschauer: 370 - Schiedsrichter: Antosch/Stadelmeier (Gonsenheim).

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