Zweibrücken Stürmisch auf und neben dem Platz

«ZWEIBRÜCKEN.» Der regionale Amateurfußball erlebte gestern eine witterungsbedingte Absagewelle. Dass die B-Klassen-Partie zwischen dem SVN Zweibrücken und dem TV Althornbach ausgetragen wurde, erwies sich als Glücksfall für Anhänger interessanter Partien. Mit 7:4 (2:3) setzte sich der Tabellenführer gegen eine Althornbacher Truppe durch, die mit einer konzentrierteren Leistung durchaus etwas von der Hofenfelsstraße mit nach Hause hätte nehmen können.

TVA-Spielleiter Ralf Stalter meinte nach dem Abpfiff: „In der zweiten Halbzeit ist uns doch etwas die Puste ausgegangen.“ Stellungsfehler hätten im zweiten Abschnitt zu Gegentreffern geführt, letztlich sei der SVN einen Tick cleverer gewesen. Ganz zu Anfang des Spiels hatte der Spielleiter zunächst Grund zur Freude. Drei Minuten waren unter Leitung des souveränen Unparteiischen Sascha Geisler absolviert, als Marius Müller am gegnerischen Fünfer den Ball bekam und zielsicher ins lange Eck traf. Diese frühe Führung beflügelte den TV Althornbach, der sich weitere Möglichkeiten erspielte. In dieser ersten Halbzeit beeinflussten Regen und stürmischer Wind das Spielgeschehen, viele Aktionen waren vom Zufall bestimmt. Dass hier zwei technisch sehr gute Teams am Werk waren, sahen die 70 Zuschauer nur phasenweise. Der Niederauerbacher Ausgleich war solch eine gelungene Aktion. Julian Wittenmaier, der gestern ein ganz starkes Spiel machte, flankte von links auf Steven Shehata, der Althornbachs Torwart Alexander Ernst keine Chance ließ. Die halbregulären Bedingungen setzten sich bis zum Pausenpfiff fort, das sturmgebeutelte Publikum bekam bis dahin weitere Treffer zu sehen. In der 22. Spielminute markierte Marc Bender fast von der gleichen Stelle aus, an der Müller das 1:0 gemacht hatte, den zweiten Gästetreffer. Und in der 31. Minute schoss Aaron Dernbach von kurz hinter der Mittellinie aus einen Freistoß aufs Auerbacher Tor. SVN-Keeper Robin Koch konnte den nassen Ball nicht festhalten, Marius Müller war zum 3:1 zur Stelle. Fürs zweite Tor der Platzherren war kurz vor dem Kabinengang Stephan Grauer verantwortlich, seinem Kopfball ging eine Flanke von Steven Shehata voraus. Mit Beginn der zweiten Halbzeit beruhigte sich das Wetter, das Geschehen auf dem Kunstrasen hatte jetzt was mit richtigem Fußball zu tun. Fünf Minuten waren gespielt, als Ingo Tomelleri auf rechts durchging und Steven Shehata bediente, der das 3:3 erzielte. Erstmals in Führung ging der Spitzenreiter in der 54. Minute, da schlug Shehata eine tolle Flanke auf den mitgelaufenen Marco Seibert. Seiberts 4:3 glich aber nur eine Minute später Aaron Dernbach mit einem flachen Freistoßhammer aus 18 Metern Entfernung aus. In der Schlussviertelstunde gewann der SVN dann deutlich die Oberhand. Zunächst war der bärenstarke Shehata erfolgreich, der den aus dem Tor stürmenden Alexander Ernst umkurvte und flach einschoss. Ein Abschluss von Julian Wittenmaier ins lange Ecke bedeutete in der 86. Minute das 6:4. Schon in der Nachspielzeit wechselte SVN-Trainer Andreas Hergert Shehata aus, der hereingekommene Giuseppe Marchese war noch keine zehn Sekunden auf dem Platz, als er zum Endstand traf. „Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft“, sagte Hergert. Dass sie dazu in der Lage sei, gegen einen starken Gegner wie Althornbach ein 1:3 in einen klaren Sieg zu verwandeln, könne man nicht genug loben. So spielten sie SVN Zweibrücken: Koch - Clemens, Conrad, Seibert - Wittenmaier, Mayer, Tomelleri, Schmitt - Shehata (90. Marchese), Nickolaus, Grauer TV Althornbach: Ernst - Sven Müller, Marc Bender, Stahl, Dernbach - Patrick Früauf (83. Bartelmann), Kempa, Schneider, Legrum - Tobias Früauf, Marius Müller Tore: 0:1 Marius Müller (3.), 1:1 Shehata (8.), 1:2 Bender (22.), 1:3 Marius Müller (31.), 2:3 Grauer (40.), 3:3 Shehata (50.), 4:3 Seibert (54.), 4:4 Dernbach (55.), 5:4 Shehata (75.), 6:4 Wittenmeier (86.), 7:4 Marchese (90.+2) - Beste Spieler: Wittenmeier, Schmitt, Shehata - Ernst, Marius Müller, Dernbach - Zuschauer: 70 - Schiedsrichter: Geisler (Winterbach).