Zweibrücken Preuß’ Hipster-Bart und ein neuer TuS-Scout

Der SV Battweiler – hier wird Maurice Böhr (links) zum 2:0 gegen die SG VB Zweibrücken/SV Ixheim II beglückwünscht – spielte ein
Der SV Battweiler – hier wird Maurice Böhr (links) zum 2:0 gegen die SG VB Zweibrücken/SV Ixheim II beglückwünscht – spielte eine klasse Vorrunde, kassierte mit 20 Gegentoren bisher die wenigsten aller Teams.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die Spitzengruppe der A-Klasse wird von Bezirksliga-Absteiger SG Rieschweiler II angeführt, es folgen mit deutlichem Abstand zum Mittelfeld die Teams aus Petersberg, Contwig und Battweiler. Im Tabellenkeller halten sich der TSC Zweibrücken II und der FC Dahn mit jeweils zehn Punkten auf, das abgeschlagene Schlusslicht Leimen kann schon für die B-Klasse planen.

Darauf dass die zweite Mannschaft der SG Rieschweiler als Spitzenreiter der A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken überwintern wird, hätte man in den Anfangswochen der Saison sicher nur wenig Geld gewettet. Der Bezirksliga-Absteiger startete mit einem 0:4 auf eigenem Platz gegen die Spvgg Waldfischbach/Burgalben, eine Woche später ging auch das Gastspiel beim SV Großsteinhausen verloren (2:3). Die Truppe von Spielertrainer Daniel Preuß hatte damit aber offensichtlich genug vom Verlieren – sie hat es seitdem nicht wieder getan. Preuß hat den Entschluss gefasst, sich erst wieder zu rasieren, wenn wieder ein Punktspiel in die Hose geht: Inzwischen ziert ein ansehnlicher Vollbart sein Antlitz. „Wir hatten natürlich auch Glück, was Verletzte anging“, sagt er zur Serie von 17 Spielen ohne Niederlage. 14 dieser Partien haben Preuß & Co. gewonnen, aus dem Tabellen-15. der Anfangswochen ist ein Meisterschaftskandidat geworden. „Wenn wir gut aus der Winterpause kommen und gleich wieder Selbstvertrauen tanken, sind die Aussichten gut“, meint der Coach zum Thema Titel. Die Mannschaft von Trainer Max Blum hat in der Vorsaison lange um Titel und Aufstieg mitgespielt: An 17 Spieltagen führte der SV Palatia Contwig die Tabelle an, auf den letzten Metern ging ihm aber die Luft aus. In der Abschlussrangliste belegte die Blum-Elf dann den vierten Platz. „Wir wollten an die Leistung der letzten Saison anknüpfen“, erinnert der Coach ans Saisonziel. Der aktuell dritte Platz der Contwiger Mannschaft ist eine Lauerposition, der Rückstand auf Spitzenreiter Rieschweiler II beträgt vier Punkte. „Es ist noch alles drin“, rechnet Blum durchaus mit Patzern der beiden Spitzenteams. Besonders zufrieden ist er mit der Palatia-Offensivleistung. Die 78 Tore aus 18 Spielen sind konkurrenzlos, Blum hat auch nicht nur einen wirklich torgefährlichen Mann. „Bei uns verteilt sich das, was ein Riesenvorteil ist“, findet er. Der SV Battweiler setzt nach dem Ende der seit der Saison 2011/12 bestehenden Spielgemeinschaft mit dem SC Reifenberg wieder auf eigenständiges Auftreten. Er tut das mit Erfolg, die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Lenhard kommt als Tabellenvierter aus der Winterpause. Battweiler ist punktgleich mit der Contwiger Palatia, hat aber ein Spiel mehr ausgetragen. Das Torverhältnis von 70:20 verrät viel über die Stärken der Lenhard-Elf. Mehr Treffer hat von den anderen Teams der Spielklasse nur Contwig erzielt. Und gäb’s eine eigene Tabelle „die wenigsten Gegentore“, würde der SVB sie anführen. „Bis auf die Partie gegen Hauenstein waren wir in allen Spielen überlegen“, meint der Spielertrainer. Zähle man die liegen gelassenen Punkte aus den unglücklichen Niederlagen gegen Petersberg und Rieschweiler II hinzu, stünde der SVB ganz oben. Für den Rest der Runde wünscht er sich eine noch konstantere Spielweise seiner Truppe, dann sei weiter nach oben noch alles drin. Der TuS Maßweiler hat sich im November zusätzliche fachliche Kompetenz gesichert: Marco Geib fungiert beim Tabellenelften als Sportlicher Leiter. Geib war Team-Manager beim FK Pirmasens, hatte auch beim Ex-Regionalligisten SVN Zweibrücken beratende Funktion. TuS-Trainer Christian Meier verspricht sich vom neuen Mann vor allem Unterstützung, was die Suche nach neuen Leuten angeht. Die Scout-Erfahrung Geibs, der als Trainer vor Jahren die B-Jugend des FK Pirmasens in die Bundesliga geführt hat, kommt Meier sehr zupass. „Er kann mir weiterhelfen.“ Mit der sportlichen Situation seiner Truppe ist der Coach zufrieden. „Wir liegen im Soll“, sagt Meier, der im September Heiko Bzducha als Coach abgelöst hat. Der TuS Maßweiler hat in seiner zweiten Saison seit dem Aufstieg einen Fehlstart hingelegt, kassierte Niederlagen gegen Lemberg und Hauenstein II. Ein 7:3 gegen den TuS Leimen am dritten Spieltag läutete die Wende ein, nach und nach ging’s unter Meiers Verantwortung aus dem Tabellenkeller hoch bis auf Rang acht. Die derzeitige Position ist für Meier okay: „Wir hatten eine starke Phase von sechs Spielen ohne Niederlage. Dass es dann wieder Rückschläge gab, war zu erwarten.“ Spielertrainer Kevin Leiner vom SV Großsteinhausen bilanziert die Vorrunde (derzeit Rang 13) mit einem nicht zu kritischem Blick. „Es geht“, sagt er lapidar, nach dem Verlauf der bisherigen Saison gefragt. Immerhin habe man den Abgang einiger Leistungsträger verkraften müssen. Unter anderem ging Maximilian Decker zur SG Rieschweiler, Maurice Förch wechselte zur SG VB Zweibrücken/SV Ixheim. Nicht wenige hätten den SV Großsteinhausen deshalb als Abstiegskandidaten gehandelt. „Wir haben noch vier Nachholspiele. Wenn wir davon zwei gewinnen, sieht es punktemäßig nicht mal schlecht aus“, meint Leiner, der sich eine engagiertere Trainingsbeteiligung von Teilen seines Teams wünschen würde. Die SG VB Zweibrücken/ SV Ixheim II startete mit Glanz und Gloria in die Saison: Einem 5:1 gegen den TuS Leimen folgte ein 5:0 gegen die zweite Fehrbacher Garnitur. Die Truppe um Spielertrainer Oliver Schneider betrachtete nach diesen beiden Partien den Rest der Liga von ganz oben, kassierte dann aber ein 1:2 zu Hause gegen den FK Petersberg ein. Es folgten weitere Niederlagen, und gegen das zuvor punktlose Schlusslicht Dahn reichte es nur zum 1:1. Derzeit liegt die Zweite der Spielgemeinschaft – punktgleich mit Großsteinhausen (20) – auf Platz 14. Schneider erklärt das Nachlassen mit Personalnöten, die einige Wochen nach Saisonbeginn sämtliche drei Teams der SG betroffen hätten. „Es kam zeitweise zu Extremsituationen. Wenn oben bei der ersten Mannschaft Spieler gefehlt haben, sind wir mit elf Mann zum Auswärtsspiel gefahren“, verdeutlicht er. So seien durchweg konstante Leistungen nicht möglich gewesen. Zufriedenstellend sei das bisher Erreichte natürlich nicht, aber unter den gegebenen Umständen habe man sich bestmöglich verkauft. Die Gegner direkt nach der Winterpause heißen Dahn und Leimen, Oliver Schneider will aus den beiden Spielen sechs Punkte holen. Wenn das gelinge, sehe die Lage gar nicht so schlecht aus. „Vier, fünf Plätze höher wollen wir schon noch.“ Bei den Zweibrücker Hallen-Stadtmeisterschaften Anfang Januar war augenfällig, dass der TSC Zweibrücken II mit Ahmed El Khadem einen zweiten Trainer hat. Ab dem Sommer übernimmt er das Amt komplett von Jürgen Tüllner. Den deutlichen Unterschied zwischen B- und A-Klasse bekam die TSC-Zweite (Platz 15, zehn Punkte) von Saisonbeginn an vor Augen geführt. Die Mannschaft, die im Vorjahr als Meister in 28 Spielen nur 28 Gegentreffer kassierte, hat sich eine Etage höher in 18 Partien schon 74 Tore eingefangen. Tüllner sagt dazu: „Wir waren bisher in der ersten Halbzeit einfach zu unkonzentriert, haben uns viele Gegentore eingefangen.“ Im zweiten Abschnitt kämpfe sich seine Truppe immer wieder ran, teilweise mit Erfolg. Tüllner nennt als Beispiel das 3:3 im Derby bei der SG VB Zweibrücken/SV Ixheim II nach 0:3-Rückstand. Er sei nach wie vor guter Hoffnung, dass die mit A-Jugend-Spielern bestückte Mannschaft die Klasse halten werde.

Kopfballduell: Contwigs Philipp Koch (links) gegen den Petersberger Patrick Hildebrandt.
Kopfballduell: Contwigs Philipp Koch (links) gegen den Petersberger Patrick Hildebrandt.
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