Zweibrücken Neue Bücherei: Stadt will alte Kaufhalle übernehmen

Lang ist’s her: Die gute, alte Kaufhalle im Herbst 2003.
Lang ist’s her: Die gute, alte Kaufhalle im Herbst 2003.

In der früheren Kaufhalle soll eine moderne Bücherei entstehen. Um die Idee umsetzen zu können, möchte die Stadt das Gebäude übernehmen.

In den derzeit leerstehenden Räumen des ehemaligen City-Outlets am Busbahnhof soll eine Mediothek entstehen, eine Bibliothek, in der man nicht nur Bücher ausleihen kann, sondern auch Dinge wie Spiele, Musikinstrumente, Werkzeuge oder Unterhaltungselektronik. Gleichzeitig soll es Räume zum Lernen und Arbeiten geben, ein Lesecafé, Audio- und Videostudios und Veranstaltungsräume. Stadt- und Jugendbücherei sollen an einem Standort verschmelzen, und das Kulturamt samt Ticketverkauf und Touristikbüro könnte einziehen. Die dann freiwerdenden Räume im nahe gelegenen Behördenzentrum Max1 würden künftig von anderen Ämtern der Stadtverwaltung genutzt. Und in der bisherigen Stadtbücherei könnte man die Bibliotheca Bipontina unterbringen. Die grundsätzliche Idee stammt von der Stadt. Daraus hat ein Planungsbüro ein Konzept erstellt, das es im September dem Stadtrat vorstellte. Da die Pläne mit Kosten in Millionenhöhe verbunden sind, ist die Stadt auf Fördergelder angewiesen. Das Land hat bereits in Aussicht gestellt, dass es 90 Prozent dazugibt.

Stadt will Musikschule gegen Kaufhalle tauschen

Oberbürgermeister Marold Wosnitza hatte im Januar im Gespräch mit der RHEINPFALZ gesagt, dass er das Projekt gerne dieses Jahr auf den Weg bringen möchte. Die Stadt möchte nun die Förderanträge vorbereiten. Gleichzeitig möchte sie mit der Gewobau Gebäude tauschen. Denn die frühere Kaufhalle gehört der Zweibrücker Wohnungsbaugesellschaft. Würde die Stadt die Büchereiräume nur mieten, bekäme sie weniger Fördergeld. Deshalb gibt es eine Idee: Die Stadt übernimmt einen Teil des früheren City-Outlets – Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss, aber ohne die Wine-Bar, das Lager des benachbarten Supermarktes Netto und des Teils, den die Gewobau nutzt. Dafür würde die Gewobau die Musikschule in der Grinsardstraße übernehmen – das Gebäude, nicht die Institution.

Zu dieser Idee tagt am Mittwoch der Hauptausschuss, der das Ganze vorberät. Anfang Juni soll dann der Stadtrat die endgültige Entscheidung treffen. OB Wosnitza war sich Anfang Januar sicher: „Wenn die Mediothek gefördert wird, können wir sie uns leisten.“ Er war auch zuversichtlich, dass der aktuelle Stadtrat zustimmt, der am 5. Juni, vier Tage vor der Kommunalwahl, zum letzten Mal tagt. Stimme erst der neue Stadtrat, der im Juni gewählt wird, über die Mediothek ab, sei der Ausgang „eher ungewiss“. Zweifel hat vor allem die CDU geäußert, die immer wieder vor den Folgekosten warnt.

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