Zweibrücken „Mit uns wird es keinen Kahlschlag geben“

Mit einer mitreißenden, humorvollen, aber auch kämpferischen Rede hat OB Kurt Pirmann in seiner Funktion als SPD-Stadtverbandsvorsitzender gestern Abend vor etwa 50 Zuhörern das Wahlkampfprogramm seiner Partei in der Festhalle vorgestellt. Auch zu den weichen Standortfaktoren wie Freibad, Festhalle und Landgestüt müsse eine Stadt stehen. Pirmann: „Mit uns wird es keinen Kahlschlag geben.“

Politik und Rechnungshof, der die Finanzierung des Landgestüts gerügt hatte, stünden nicht immer im Einklang, meinte Pirmann. Das müsse die Politik aushalten. „Wer würde in Trier sagen, die Porta Nigra rechnet sich nicht? Ist das Landgestüt für uns etwas anderes?“, fragte er provokativ. Eine bunte und lebendige Stadt sei das Ziel. Ein Stück weit sei dies schon umgesetzt. „Man muss nah bei den Menschen, muss mitten unter ihnen sein“, so Pirmann. Das Klima in der Stadt habe sich in den beiden vergangenen Jahren schon verändert. John Deere investiere 200 Millionen Euro, Vissmann schaffe 40 Arbeitsplätze, Fischer Landmaschinentechnik 20 und Kubota 50. Er kenne einen Verbandsbürgermeister, der viele Jahre die Aufgabe eines Oberbürgermeisters am Flugplatz übernommen habe, spielte Pirmann auf sich selbst an und verpasste seinem OB-Vorgänger Reichling einen leichten Seitenhieb. Er besuche einmal im Monat ein Zweibrücker Unternehmen. Zweibrücken ist für die SPD ein Bildungsstandort für die gesamte Region. „Auch für den Bliesgau“, so Pirmann. Die Schüler sicherten die Zukunft der Zweibrücker Schulen. Von der Vorschlagsliste der FH-Studenten, die eine Vision von Zweibrücken im Jahr 2050 entwickelten, sei schon vorgestern ein Vorschlag beschlossen worden, nämlich: von der Schillerstraße aus einen Zugang zum Wasser zu schaffen. Pirmann entwickelte den Entwurf einer Stadt im Grünen, mit nachhaltiger Energieversorgung, generationengerechter Politik und Chancengleichheit unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und Religion. Eine Stadt für Kinder und junge Familien, eine Stadt mit Kultur- und Freizeitangeboten. Er erinnerte an die Kritik der Aufsichtsbehörde, dass das Stadtfest ein Minus von 30 000 Euro verursache. „Das sind 30 Cent pro Besucher. Das ist aber der Magnet, der Veranstaltungshöhepunkt der Region.“ Zwölf Jahre habe man über eine neue Fußgängerzone geredet, 2013 sei sie in Rekordzeit für nicht mal eine Million Euro umgestaltet worden. Die Odyssee am Kreuzberg sei innerhalb von zwei Jahren beendet worden. Die Erschließung stehe bevor. Man habe zudem den Knoten beim Stillstand im Straßenbau zerschlagen. „Es gibt nichts gerechteres für Sozialdemokraten als wiederkehrende Beiträge“, so Pirmann. Es gebe aber auch noch Probleme, erinnerte er an S-Bahn und Flughafen. „Da dürfen wir nicht aufgeben.“ (ts)

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