Zweibrücken Knapp an der Überraschung vorbei

Vladislaw Kurotschkin (rechts) und Philipp Wiese als lebende Mauer im Spiel gegen Konstanz.
Vladislaw Kurotschkin (rechts) und Philipp Wiese als lebende Mauer im Spiel gegen Konstanz.

«ZWEIBRÜCKEN.» Dass die HSG Konstanz kommende Saison wahrscheinlich Zweite Bundesliga spielt und die VT Zweibrücken-Saarpfalz dagegen kämpft, in der Liga zu bleiben, war gestern nicht zu sehen, als die beiden Mannschaften in der Dritten Handballliga aufeinandertrafen. Die VTZ konnte den Favoriten lange ärgern. Am Ende aber setzten sich die Konstanzer doch mit 26:23 (9:10) durch.

Dabei hatte es lange so ausgesehen, als könnte der VTZ ein Überraschungscoup gelingen. In der 41. Minute traf Kreisläufer Vladislav Kurotschkin zum 16:15. Danach aber lief Konstanz’ zweiter Torwart Max Wolf, der wenige Augenblicke zuvor eingewechselt worden war, zur Hochform auf. Neun Paraden in 20 Minuten zeigte der Keeper. „Ganz sicher ein Matchwinner“, gratulierte VTZ-Trainer Danijel Grgic dem Torhüter der Konstanzer zum Erfolg. Es war so ein Tag, an dem ein Favorit tatsächlich hätte straucheln können. Treffend brachte es ein VTZ-Fan auf den Punkt: „Die werfen uns die Bälle vor die Füße und was machen wir? Wir werfen sie zurück.“ Das beschrieb, was sich 60 Minuten lang auf dem Feld abspielte. Konstanz spielte gestern wahrlich nicht wie ein Tabellenführer, produzierte im Angriff Fehler um Fehler, scheiterte immer wieder an einem im ersten Abschnitt überragend haltenden Zweibrücker Torwart Yannic Klöckner. Klöckners acht Paraden im ersten Spielabschnitt und Konstanz’ ungewöhnlich hohe Anzahl an technischen Fehlern hielten die VTZ in dieser Phase im Spiel. Das waren die vom Zuschauer angesprochenen Bälle, die Konstanz der VTZ ohne Not überließ. Aber die Zweibrücker machten nichts daraus. Beste Chancen blieben ungenutzt. Die Chancenverwertung, in den vergangenen Wochen ein schon oft angesprochener Schwachpunkt im Zweibrücker Spiel, war auch gestern wieder die Achillesferse. In der ersten Halbzeit traf Tom Paetow noch schön aus dem Rückraum. Das merkte Konstanz schnell und stellte die 5-1-Abwehr so, dass die Räume für Paetow eng wurden. „Und wir haben derzeit ein Problem von außen“, legte Grgic einen Finger in eine spielentscheidende Wunde. Eins von fünf, rekapitulierte er die schwache Wurfquote von außen. Nur Richard Wilga, der auch Großchancen ausließ, schaffte es einmal, einen Ball im Tor zu versenken. „Mit so einer Wurfausbeute kann man eine Mannschaft mit der Qualität, wie sie Konstanz hat, nicht schlagen“, bilanzierte Grgic, der aber bis auf die Chancenverwertung mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden war. Konstanz-Trainer Daniel Eblen freute sich über die zwei Punkte. Die VTZ habe ein sehr gutes Spiel gemacht, gratulierte er. Seine Mannschaft habe seit dem Ende der WM-bedingten Spielpause Probleme, die Sicherheit in ihrem Angriffsspiel zu finden. Die gegnerischen Mannschaften, wie auch an diesem Abend die VTZ, ließen es derzeit nicht zu, dass die Konstanzer ihre Automatismen im Angriff abspulen könnten. „Zum Glück steht unsere Abwehr recht stabil“, sagte Eblen. Dessen Mannschaft gelang es lange nicht die VTZ entscheidend abzuschütteln. Trotz eines sehr gut aufgelegten Kreisläufers Fabian Wiederstein, der aus seinen Anspielen entweder ein Tor machte oder einen Strafwurf herausholte. Ihn bekam die VTZ nicht in den Griff. Und aus dem Rückraum kam Konstanz zu einigen zu leichten Toren, weil die Zweibrücker Abwehr sich für die falsche Seite beim Decken entschied. So summierten sich Kleinigkeiten, die die VTZ am Ende eine mögliche Überraschung kosteten. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, 56. Ruppert – Kraucevicius, Mokris (6/4), Paetow (8) – Maric, Wilga (1) – Wiese (4) - Kurotschkin (4) Schweitzer, Petrusis. HSG Konstanz: Tölke, 39. Max Wolf – Krüger, Jud (3), Kaletsch (12/7) – Braun (2), Schlaich (2) – Wiederstein (4) – Stotz, Hild, Tom Wolf (2), Keupp (1). Spielfilm: 3:3 (12.), 5:3 (14.), 5:6 (17.), 6:9 (27.), 9:10 (Halbzeit), 12:11 (33.), 16:15 (41.), 16:19 (45.), 18:22 (55.), 23:26 (Ende) - Zeitstrafen: 1:2 - Siebenmeter: 5/4:8/7 - Beste Spieler: Klöckner, Paetow – Max Wolf, Kaletsch, Wiederstein - Zuschauer: 300- Schiedsrichter: Siebert/Welke (Handballverband Mittelrhein).

x