Zweibrücken Haareraufen vorm verdienten Viererpack

Nein, kein Treffer. : Niederauerbachs Stephan Grauer (Mitte) ist wacher als die Contwiger Jonas Redinger (links) und Johannes Eh
Nein, kein Treffer. : Niederauerbachs Stephan Grauer (Mitte) ist wacher als die Contwiger Jonas Redinger (links) und Johannes Ehrmantraut, kann aber den Ball nicht im Palatia-Tor unterbringen. Immerhin gelang Grauer beim 4:0-Sieg in Contwig ein Treffer Marke Tor des Monats.

«CONTWIG.» Die Contwiger Kerwe hat bei der zweiten Mannschaft der Palatia keine zusätzlichen Kräfte freigesetzt, der Aufsteiger verlor am Samstag die B-Klassen-Partie gegen den SVN Zweibrücken mit 0:4 (0:0). Dass die Gastgeber im ersten Abschnitt keinen Treffer kassierten, lag an der herausragenden Leistung von Keeper Marc Hofrichter und einem altbekannten Auerbacher Problem: Die spielerisch starke Truppe von Trainer Andreas Hergert könnte sich getrost den Begriff „Chancentod“ auf die Trikots drucken lassen.

SVN-Betreuer Michael Kleber, der als Linienrichter fungierte, warf in einer Szene die Fahne entnervt auf den Boden, es war symptomatisch für das Spiel der Hergert-Elf. Vom Potenzial her sicher eine der besten Mannschaften der Klasse, brachten die jungen Auerbacher Spieler ihren Stab und Anhang im ersten Abschnitt an den Rand der Verzweiflung. Gut und gerne 5:0 hätte es für den SVN zur Pause stehen können. Von Spielbeginn an legten die Gäste den Vorwärtsgang ein, gleich zu Beginn traf Ingo Tomelleri nach Zuspiel von Steven Shehata nur an die Latte. Wenig später legte der sehr gute Julian Wittenmaier von links in den Contwiger Strafraum rein, Helmand Mohammad schoss knapp am Kasten vorbei. Und kurz darauf lenkte der ausgezeichnete Contwiger Torwart Hofrichter einen Tomelleri-Schuss an die Latte. Auf die Art setzte sich das Spiel bis zur Pause fort, der SV Niederauerbach kombinierte schnell und sicher, vorm gegnerischen Tor fehlten dann aber Glück und Präzision. „Wie verhext“, rief Trainer Hergert während der ersten 45 Minuten, er fühlte sich ans Spiel gegen den SV Martinshöhe am ersten Spieltag erinnert. Damals verlor Niederauerbach mit 1:2, weil Großchancen in Serie vermasselt wurden. Die Gefahr bestand am Contwiger Bahnhof aber eher nicht. Denn der Aufsteiger war insgesamt zu harmlos, gänzlich ohne Tormöglichkeiten war die Truppe von Trainer Philipp Wagner freilich nicht. Vor allem bei Standardsituationen musste die gegnerische Abwehr aufpassen. In der 25. Minute setzte Routinier Stefan Kehl aus der Distanz einen schönen Schuss ab. Gästetorwart Robin Koch tauchte aber rechtzeitig runter. Und kurz vor dem Pausenpfiff reagierte der Schlussmann in ähnlicher Manier bei einem Abschluss von Felix Hötasch. Direkt nach dem Wiederanpfiff setzte sich das Haareraufen bei den Gästen fort. Zunächst klärte Keeper Hofrichter klasse mit dem Fuß bei einem Schuss von Ingo Tomelleri, dann rettete Jonas Redinger für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie. In der 50. Minute erlöste Martin Schmitt dann den Auerbacher Tross. Auf Zuspiel von Helmand Mohammad traf er flach zur Führung. Nur eine Minute später erzielte der eifrige Felix Mayer das 2:0. Hofrichter war an dem Schuss noch dran, der Ball schlug aber im Netz ein. Die Palatia wehrte sich weiter, so gut sie konnte, Zweibrücken war aber schlichtweg eine Nummer zu groß für die Platzherren. In der 70. Minute gelang Stephan Grauer ein Tor des Monats, indem er einen Freistoß aus fast 35 Metern wunderschön ins Contwiger Tor setzte. Für den Endstand sorgte kurz vor dem Abpfiff dann Marco Nickolaus mit einem Flachschuss. Contwigs Trainer Philipp Wagner erkannte die Auerbacher Überlegenheit neidlos an. „Der SVN hat das gut gemacht“, sagt er. Aus seiner Truppe hob er Torwart Hofrichter hervor, ansonsten bleibe nur eines übrig: „Wir müssen weiter an uns arbeiten.“ Andreas Hergert sprach von „Sch... am Schuh“, aber das sei er ja schon gewöhnt. Letztlich sei der Sieg natürlich hochverdient gewesen. So spielten sie SV Palatia Contwig II: Hofrichter – Redinger, Ehrmantraut, Höh, Betz – Paulus (33. Probst), Hötasch (60. Krause), Moutous, Kehl, Freyler - Utzinger SVN Zweibrücken: Koch – Wittenmaier (76. Conrad), Seibert, Bernhard, Clemens – Mohammad, Grauer, Mayer, Schmitt, Tomelleri, Shehata Tore: 0:1 Schmitt (50.), 0:2 Mayer (51.), 0:3 Grauer (70.), 0:4 Nickolaus (89.) - Gelbe Karten: Redinger, Krause, Freyler - Beste Spieler: Hofrichter, Freyler, Kehl – gesamte Mannschaft - Zuschauer: 140 - Schiedsrichter: Gießler (Konken).

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