Zweibrücken Erfolgreich bei Windlotterie in Kassel

Zufriedene Medaillen-Gewinner: Nicolas Dietz (links) holt Bronze, Daniel Clemens wird Deutscher Hochschul-Meister im Stabhochspr
Zufriedene Medaillen-Gewinner: Nicolas Dietz (links) holt Bronze, Daniel Clemens wird Deutscher Hochschul-Meister im Stabhochsprung.

«KASSEL.» Das war ein richtig erfolgreicher Auftritt der Studenten des LAZ Zweibrücken bei den Deutschen Hochschul-Meisterschaften der Leichtathletik am Donnerstag in Kassel: Drei Titel und eine Bronzemedaille sprangen für Christin Hussong, Sina Mayer, Daniel Clemens und Nicolas Dietz heraus. Hammerwerferin Hanna Luxenburger kann heute beim Wettkampf in Leverkusen noch nachlegen.

Der Wind, der Wind – von wegen himmlisches Kind. Die Leichtathleten hatten in Kassel ganz schön mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen. Von „ganz komischer Wind“ (Hussong) bis „komplett verrückt“ (Clemens) ging die Beurteilung. LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens sagte beim Einspringen gar zu LAZ-Trainer Alexander Gakstädter: „Das gebbt nix heut.“ Eine Fehleinschätzung: Trotz der harten Angelegenheit des über dreistündigen Wettkampfs sicherte sich der Mörsbacher mit einem Sprung über 5,20 Meter – im zweiten Wettkampf nach seinem Comeback – den DM-Titel der Studenten. „Es war unglaublich schwierig. Der Wind kam eigentlich von vorne, dann aber oft auch in Böen von der Seite. Es war eine Windlotterie. Man steht da und hofft, es kommt eine Lücke, in der man gut springen kann“, berichtet Clemens. Zudem sei das Teilnehmerfeld mit 21 Athleten riesig gewesen. Er habe beim Einspringen ewig warten müssen, so Clemens. Er holte sich dabei dann aber doch so viel Sicherheit, dass er sich im Wettkampf, der bei 4,20 Meter früh begann, durchkämpfen konnte. 5,00 Meter im zweiten Versuch, 5,10 Meter im dritten, 5,20 Meter im zweiten – „dazwischen bin ich wegen des Windes fünfmal durchgelaufen“. „Ich bin echt zufrieden. Das ist ein gutes Ergebnis“, meint Clemens, auch weil es vom Kopf her schwierig gewesen sei. Am Sonntag startet er in Rechberghausen. Wie schwierig es war, beweist die Tatsache, dass Top-Springer Karsten Dilla einen „Salto Nullo“ hinlegte. LAZler Nicolas Dietz dagegen schnappte sich mit übersprungenen 5,00 Metern einen starken dritten Platz. 5,10 Meter riss er nur knapp, als er mit den Fingern die Latte streifte. Deutsche Hochschulmeisterin wurde auch LAZ-Speerwerferin Christin Hussong. „Es ging schwerfällig. Mir hat total die Spannung gefehlt, und ich konnte nicht das ansteuern, was ich wollte“, sagt sie. Mit dem ersten Wurf auf 58,97 Meter stand sie schon als Siegerin fest, weil die Konkurrenz auf den Plätzen dahinter nur 48, 49 Meter weit warf. „Gegen sich selbst zu werfen, ist halt schwer.“ Aber sie habe sechsmal werfen können und ein bisschen was aus dem Training im Wettkampf ausprobiert. An diesem Wochenende hat die 23-Jährige frei, dann kommen die Meetings in Prag und Hengelo. 11,43 Sekunden zeigte die Stoppuhr nach 100 Metern für Sina Mayer an. „Das hat sich gut angefühlt. Wir waren alle geschockt, als die Windmessung dann 3,2 Meter Rückenwind pro Sekunde angezeigt hat“, sagt die Sprinterin aus Schönenberg-Kübelberg. Erlaubt sind nur 2,0 Meter/Sekunde. Egal: Den DHM-Titel hatte die 22-Jährige in der Tasche, „und die Zeit war auch besser als erwartet“. Schon die 11,58 Sekunden im Vorlauf seien gut gewesen. „Und es war ja mein erster Lauf wieder richtig mit Konkurrenz“, sagt sie mit Blick auf ihre zuvor lange Verletzungsphase. Ihr großes Ziel in diesem Jahr ist nicht die WM in London, sondern die U23-Europameisterschaft im polnischen Bydgoszcz. „Für die WM ist die Konkurrenz in Deutschland einfach zu groß “, weiß Mayer, die sich auf die 100 Meter konzentriert und die 200 Meter vorerst auf die Seite schiebt. Heute startet sie schon wieder in Weinheim. So wie ihre Vereinskollegin Hanna Luxenburger: Die wirft beim Einladungsmeeting in Leverkusen mit dem Hammer um den DM-Titel der Studierenden mit.

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