Zweibrücken Ein Schwimmbad und ein Kino

Leonie Manuel und Finnja Haack waren die einzigen Jugendlichen, die am Dienstagabend zum Workshop im Martinshöher Dorfgemeinschaftshaus auftauchten. Bürgermeisterin Barbara Schommer hatte die Kinder und Jugendlichen des Dorfes aufgefordert, eigene Ideen zur Verbesserung der Infrastruktur einzubringen (wir berichteten am Dienstag). Trotz der geringen Teilnehmerzahl fand der Workshop statt.

„Der Termin in den Ferien war wohl nicht gut gelegt“, stellte Schommer bedauernd fest. Trotzdem wollte sie die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, mit wenigstens zwei der jugendlichen Einwohner über die Lage in Martinshöhe zu sprechen. Julia Kaiser vom Team der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern präsentierte die Auswertung der Fragebögen, die Kinder und Jugendliche ausgefüllt hatten. Wie mehrfach berichtet, begleitet die TU die Gemeinde bei ihrem Projekt „Kommune der Zukunft“. „Wir haben fast 30 ausgefüllte Fragebögen zurückbekommen und dazu eine Mappe aus der Schule“, sagte Kaiser. In der Mappe hätten die Schulkinder auf Zeichnungen festgehalten, was ihnen an Martinshöhe gefällt. Positiv bewertet wurden dabei der Park und der Kindergarten, der Dorf- und der Bolzplatz, die Spielplätze und die Gemeinschaft im Dorf, vor allem in den Vereinen. Allerdings bemängelten die Jugendlichen, dass der Bolzplatz nicht gut gepflegt werde: Das Gras werde nicht oft genug gemäht. Das mache das Fußballspielen schwierig. Die Bürgermeisterin versprach Abhilfe. Obwohl die Kinder die Spielplätze mögen, nannten sie die Geräte darauf veraltet und langweilig. Im Workshop wurde darüber diskutiert, ob man eventuell etwas Neues anschaffen könne. Kaiser regte an, eine sogenannte Nestschaukel zu kaufen: „Die Kinder stehen im Moment voll auf Nestschaukeln.“ Die beiden Vertreter der Jugendfraktion fänden eine Seilrutsche im Park interessant. Schommer äußerte Verwunderung darüber, dass in den Fragebogen nirgendwo ein Jugendtreff gefordert wurde. Die Eltern hätten das bei ihren Treffen mehrfach gefordert, doch bei den Jugendlichen selbst scheint die Idee auf wenig Interesse zu stoßen. Leonie Manuel und Finnja Haack bestätigten diese Ansicht. In den Fragebögen sei um einen Skatepark gebeten worden, berichtete Kaiser weiter. Das sei gar nicht so schwer zu bewerkstelligen. Man könnte vielleicht eine Halfpipe besorgen, auf der die Jugendlichen sich austoben können. Außerdem hätten die Kinder bedauert, dass es keine Eisdiele im Ort gebe. Das sei aus wirtschaftlichen Gründen zwar kaum zu ändern, meinte Schommer, aber man könnte eine Vereinbarung mit den mobilen Eiswagen treffen, die Martinshöhe regelmäßig besuchen. So könnte man im Sommer einen festen Tag ausmachen, an dem einer der Eiswagen mehrere Stunden im Dorf steht. „Und was wirklich auf fast jedem Fragebogen steht, ist die schlechte Busverbindung“, berichtete Kaiser. Ohne Auto komme man kaum aus dem Dorf heraus. Auch einige kaum umsetzbare Vorschläge wurden in den Fragebögen genannt: So wünschen sich die Martinshöher Kinder ein Kino, ein Schwimmbad und Bekleidungsgeschäfte. (mefr)

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