Zweibrücken Ein Kapitän, der beißt

Zweibrücken. Die Schulter schmerzt. Trotzdem wird Philip Wiese, Kapitän des Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz, heute ab 18 Uhr wieder alle Kräfte mobilisieren. Die unnötige Niederlage in Bingen möchten die Zweibrücker vergessen machen. Beim HV Vallendar haben sie dazu die Möglichkeit.

Nach dem Pokalspiel Ende Oktober in Dillingen-Diefflen, das zweimal in die Verlängerung ging, „begannen die Schmerzen“, erzählt Wiese. An eine Situation, in der er sich verletzt haben könnte, kann er sich allerdings nicht erinnern. Training reduzieren war ein Mittel, mit dem in den vergangenen Wochen versucht wurde, das Gelenk zu schonen – ohne Erfolg. Jetzt wurden MRT-Aufnahmen gemacht, die Auswertung der Bilder folgt. Wie wichtig die Präsenz des Kapitäns auf dem Spielfeld für die VTZ-Mannschaft ist, zeigte die Begegnung gegen Nieder-Olm. Da sollte Wiese eigentlich geschont werden. Es lief nicht gut, Wiese kam, stabilisierte die Abwehr und leitete die Wende mit ein. „Die zweite Hälfte gegen Nieder-Olm war sicher mit unsere beste Leistung zu Hause“, findet der Verwaltungsfachwirt, der sich bei der Stadt Zweibrücken um den Bereich Soziales kümmert. Dass die VTZ im Saisonverlauf schwankende Leistungen zeigt, „hat mehrere Ursachen“, sagt Wiese. Manches lasse sich erklären, manches nicht. Man dürfe nicht vergessen, dass mit Rückraumspieler Steffen Kiefer und Kreisläufer Tomas Mazar „zwei sehr gute Spieler, die für viele Tore standen, den Verein verlassen haben“, erklärt er. Die Vorbereitung sei schwierig gewesen, die Mannschaft habe zusammenwachsen müssen. „Unerklärlicherweise tun wir uns zu Hause schwer“, resümiert er. Dass die Fans angesichts der ein oder anderen Heimleistung schimpfen: „Klar haben wir dafür Verständnis, wir ärgern uns auch über uns selbst“. Das tat die VTZ-Mannschaft auch nach der Partie in Bingen. „In der ersten Halbzeit stand die Abwehr wirklich gut, nur im Angriff hatten wir von Anfang an Probleme“, berichtet der VTZ-Kapitän. Statt in der Abwehr konzentriert weiterzuspielen, habe die Mannschaft dann in der Defensive die Linie verloren und sie im Angriff nie gefunden. An die gezeigte Abwehrleistung aus den vorherigen Spielen anknüpfen, „das müssen wir in Vallendar hinkriegen. Über 60 Minuten“, sagt Wiese. Wichtig sei, dass Max Ulbrich, der zu Saisonbeginn wochenlang wegen beruflicher Verpflichtungen nicht trainieren konnte, „wieder zurück ist und immer besser wird. Gerade, weil er auch mal zentral decken kann“, sagt Wiese. Und: „Es muss uns in Vallendar gelingen, im Angriff mit mehr Ruhe zu Werke gehen“. Diese Einschätzung teilt er mit seinem Trainer Mirko Schwarz. Vallendar sei eine junge Mannschaft, die auf schnelles Umschaltspiel setze. „Da müssen wir von der ersten Minute an hellwach sein und über 60 Minuten hellwach bleiben“, fordert Schwarz. (add)

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