Zweibrücken Dompteur Klöckner zähmt Illtaler Zebras
ZWEIBRÜCKEN. „Olé, olé“, schallte es gestern Minuten vor Abpfiff des Oberliga-Spiels zwischen der VTZ Saarpfalz und den HF Illtal von den mit 600 Zuschauern besetzten Rängen in der Westpfalzhalle. Spieler und Fans des TuS Kaiserslautern-Dansenberg feierten sich und die VTZ: Die Zweibrücker kürten die Dansenberger durch ihren 26:19 (13:6)-Erfolg vorzeitig zum Meister und Aufsteiger in die Dritte Liga. Nach dem Abpfiff stimmten die Zweibrücker lautstark ein, bejubelten ihre Leistung, die Chancen auf die Vize-Meisterschaft eröffnet.
Über 60 Minuten „war es wohl unsere beste Saisonleistung“, bestätigte Zweibrückens Spielmacher Martin Mokris. Und Mokris stellte gleich mal klar: „Wir haben erst mal für uns gespielt. Natürlich wollen wir noch Zweiter werden. So gute Freunde sind wir mit den Dansenbergern nicht, dass wir ihnen einen Gefallen schulden“, sagte er lachend. Gut befreundet ist Mokris aber mit den TuS-Spielern Christopher und Markus Seitz. „Das mit dem Bier als Siegprämie kriegen wir geregelt“, freute sich Mokris, der mit feiner Torwurftechnik auch von Linksaußen glänzte. Währenddessen holte sich sein Teamkollege Yannic Klöckner eine Menge Glückwünsche ab. Eine ganz starke Leistung hatte der VTZ-Torwart gezeigt, mit seinen elf Paraden den Illtaler Angreifern den Nerv geraubt. „Wenn die Abwehr so gut steht, ist das nicht so schwer“, gab es von Klöckner Komplimente für seine aufmerksam verteidigenden Vorderleute, vor allem Philip Wiese im Innenblock. Sein Trainer Danijel Grgic machte in Klöckners Leistung einen großen Unterschied zum Hinspiel aus, als die VTZ einen Sechs-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit gebracht hatte. „Heute hatten wir eine gute Torhüterleistung“, freute sich Grgic. Klöckner wurde zum Dompteur, der die angreifenden Illtaler Zebras zähmte, entschärfte Gegenstöße und zwei Strafwürfe. „Wir hatten auf alles, was Illtal probiert hat, eine Antwort“, freute sich Grgic über die taktische Disziplin seiner Mannschaft. Inklusive der Variante mit dem siebten Feldspieler versuchte Gäste-Trainer Steffen Ecker, die VTZ vor knifflige Aufgaben zu stellen. Es gelang nicht. „Wir haben heute einfach nicht gut genug gespielt, um hier gewinnen zu können“, gratulierte Ecker der VTZ zum verdienten Erfolg. Gemeinsam mit Grgic schickte er Meisterschafts-Glückwünsche nach Dansenberg, die Meisterschaft ist für Illtal passé. „Aber wer Vizemeister wird, ist noch nicht entschieden“, steht für Ecker fest. Die VTZ zeigte von Beginn an, dass sie in diesem Kampf noch ein Wörtchen mitreden will. Eine typische Szene war das 5:2. Vladislav Kurotschkin und Kevin Hauck saßen zeitgleich auf der Strafbank. Die VTZ versuchte, mit vier Feldspielern Schaden zu begrenzen. Da sah Alexey Wetz, der mit seiner Dynamik ein wichtiger Faktor war, dass Rechtsaußen Tobias „Schnulli“ Stauch als fünfter Spieler wieder aufs Feld kam, passte quer an der ganz nach links gerückten Illtaler Abwehr vorbei zum heranstürmenden Stauch, der den Ball ins Netz hämmerte. Stauch zeigte seine mit Abstand beste Saisonleistung. Klasse auch seine dynamische Vorarbeit zum 20:10 (47.), die Moritz Baumgart sehenswert abschloss. Anders als im Hinspiel ließ die VTZ nicht nach, ließ sich nicht durch die gute Leistung des in der zweiten Halbzeit eingewechselten Illtaler Torwarts Robin Näckel aus dem Konzept bringen und feierte einen hochverdienten Sieg. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Serr (ab 53.) - Kraucevicius (5), Mokris (5/2), Wiese (3) - Stauch (4), Hauck (2) - Kurotschkin (2) - Wetz (4), Baumgart (1), Rifel, Biehl HF Illtal: Alexander Dörr, Näckel (ab 31.) - Mebus, Kiefer (3), Holz (5) - Guth, Zeitz (1) - Michel (1) - Becker (1/1), Moritz Dörr (2), Sebastian Hoffmann, Meisberger, Sven-Malte Hoffmann (4/4), Mees (2) Spielfilm: 3:1 (7.), 6:2 (13.), 12:4 (27.), 13:6 (Halbzeit), 19:9 (46.), 22:14 (53.), 26:19 (Ende) - Zeitstrafen: 7:3 - Rote Karte: Kurotschkin (50./dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 2/2 - 7/5 - Beste Spieler: Klöckner, Stauch, Wiese - Näckel - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Bernhardt/Zick (HV Pfalz).