Sportlerwahl Die Kandidaten: Wer wird Sportler des Jahres in Zweibrücken?

Die Kandidaten im Überblick.
Die Kandidaten im Überblick.

Sie sind regional, national und international erfolgreich gewesen – aber wer setzt sich bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres der RHEINPFALZ Zweibrücken durch? Unsere fünf Vorschläge.

Schon seit 1990 kürt die Zweibrücker Rundschau der RHEINPFALZ ihre Sportler des Jahres in drei Kategorien. Bei den Männer kommen die Bewerber dieses Mal aus der Leichtathletik und aus dem Handball. Ein weiterer schwimmt – und einer steigt immer wieder in den Boxring. Ihre Leistungen sind allesamt spitze, gewinnen kann trotzdem nur einer. Zur Abstimmung

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schwimmen: Michael Raje

Das Jahr 2023 hatte für Michael Raje wieder einige Höhepunkte im Wasser parat. Der Top-Schwimmer der Wassersportfreunde Zweibrücken, der für die SSG Saar Max Ritter startet, schnappte sich im Juni bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin den Titel über 100 Meter Freistil in 50,67 Sekunden, Bronze über 50 Meter Brust und dazu noch Silber über 50 Meter Kraul. Damit hatte sich der 17-Jährige einen Startplatz bei der Junioren-Europameisterschaft im Juli in Serbien verdient.

Michael Raje
Michael Raje

Für die musste sich der Schüler der elften Klasse des Helmholtz-Gymnasiums (Leistungsfächer Erdkunde, Englisch und Chemie) damals aber in Verzicht üben: Die Abschlussfahrt seiner Jahrgangsstufe nach Rom konnte er nicht mitmachen. Dafür belegte er in Belgrad mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel Platz sechs, durfte zudem in der Lagen- und Mixed-Staffel ran. Bei der Kurzbahn-DM im November in Wuppertal schnappte sich der Mittelbacher in starken 49,28 Sekunden über 100 Meter Freistil den Titel, dazu noch zwei zweite Plätze und zwei Bronzemedaillen. Die Belohnung: Carsten Gooßes, Bundestrainer für den Nachwuchs und die Junioren, lud den Schwimmer des DSV-Perspektivkaders nach Rotterdam ein. Beim dortigen Wettkampf gab Raje sein Debüt im DSV-Nationalteam der Aktiven.

Leichtathletik: Raphael Holzdeppe

Nach einem schwierigen Jahr 2022 legte Raphael Holzdeppe in der Wintersaison 2023 gut los. Bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund schnappte sich der Stabhochsprung-Oldie die Bronzemedaille mit übersprungenen 5,52 Metern. Im Sommer landete der heute 34-Jährige bei der DM auf Platz vier, für die Weltmeisterschaft im August konnte er sich aber nicht qualifizieren. An alte Höhen wie seine Bestleistung aus dem Jahr 2015 (5,94 m) kam der Olympia-Dritte von 2012 und Weltmeister von 2013 in der Freiluftsaison nicht ganz heran.

Raphael Holzdeppe
Raphael Holzdeppe

Ohnehin sind die Weichen des Stabsunteroffiziers bei der Bundeswehr schon für die Zeit nach der Sportkarriere gestellt. Seit 2022 absolviert der Schützling von Heimtrainer Andrej Tivontchik ein duales Studium im Fach Sport- und Bewegungstherapie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken. Daneben arbeitet er tageweise bei Sportsmed-Saar, einer ambulanten Reha-Einrichtung auf dem Saarbrücker Campus. Holzdeppe, der seit 2022 mit Weitspringerin Sosthene Moguenara verheiratet ist, befindet sich auf seiner Abschiedstournee: Ende 2024 soll Schluss sein mit dem Profisport. Bis dahin locken eine Europameisterschaft, deutsche Meisterschaften und vielleicht noch mal Olympia in Paris.

Boxen: Senad Gashi

So ein Boxkampf, zumal einer um die WM-Krone, und die Vorbereitung darauf schlauchen ganz schön. „Ich muss meinen Körper derzeit noch ein bisschen schonen, ich schlafe dann auch bis zu 14 Stunden am Tag“, sagt Senad Gashi, deutscher Profiboxer aus Zweibrücken. Erst Ende November kämpfte der im Kosovo geborene 33-Jährige, der im Jahr 2022 ein eigenes Gym in Zweibrücken eröffnete, in Südafrika um den WM-Titel des renommierten Weltboxverbandes WBC. In Johannesburg/Südafrika stand ihm im Bridger-Gewicht (bis 101,6 Kilogramm, zwischen Cruiser- und Schwergewicht) Lokalmatador Kevin Lerena gegenüber. Im Duell der beiden Linkshänder verlor „Gachine Gun“ nach Punkten. K.o. ging er dabei aber nicht, haderte, wie so oft im Boxen, stattdessen mit einigen Entscheidungen der Ringrichter. „Kevin ging nach dem Kampf ins Krankenhaus, ich mit meinem Team ins Casino“, sagte Gashi hinterher.

Senad Gashi
Senad Gashi

Einen Rückkampf wird es daher seiner Ansicht nach nicht geben. Zur Erholung fuhr Gashi im Februar eine Woche nach Rio de Janeiro zum Karneval. Ab März geht es dann wieder nach Thailand ins Trainingslager und zu einem einwöchigen Seminar nach Tokio. Für einen neuen Titelkampf muss sich Gashi 2024 in der Weltrangliste wieder nach vorne boxen. „Ich gebe nie auf“, sagt er und wartet auf die nächste Chance.

Handball: Evan Gordon

Das erleben in ihrem Sportlerleben wohl die wenigsten: Handballer Evan Gordon aus Maßweiler nahm im Jahr 2023 an zwei Nachwuchsweltmeisterschaften mit der US-Nationalmannschaft teil. Dass er bei zwei WM-Turnieren mitspielen durfte, war für den jungen Mann „was ganz Besonderes“. Erst durfte der damals 18-jährige Linksaußen der A-Jugend des SV 64 Zweibrücken im Juni und Juli bei der U21-WM in Deutschland ran – für den Schüler der Integrierten Gesamtschule in Thaleischweiler-Fröschen quasi ein Heimspiel.

Evan Gordon
Evan Gordon

Ein tolles Erlebnis: die großen, vollen Hallen der Bundesliga-Klubs, die Vorrunde des US-Teams in der Magdeburger Getec-Arena, die Stimmung, die Nationalhymne und sieben Spiele binnen neun Tagen. Gegen Costa Rica erzielte Gordon dabei seine ersten beiden WM-Tore, gegen Libyen gelang den US-Boys der erste Turniersieg. Der wurde in der Kabine mit Hip-Hop und Rap gefeiert. Am Ende stand Platz 27 fürs US-Team. Und kaum hatte der Flügelspieler die Tasche ausgepackt, konnte er seine Sportsachen schon wieder zusammen suchen: Von Anfang bis Mitte August spielte er auch die U19-Weltmeisterschaft in Kroatien, es war das erste Mal, dass eine Truppe der US-Amerikaner sich dafür qualifiziert hatte. Hier landete das US-Team auf Platz 28.

Leichtathletik: Timo Port

Hammerwerfer Timo Port von der VT Zweibrücken hat ein erfolgreiches Jahr mit dem Fünf-Kilo-Hammer hinter sich. Port, der am 20. April 18 Jahre alt wird, begann mit einem zweiten Platz bei den deutschen U18-Winterwurfmeisterschaften (66,43 Meter) im März in Halle, wurde im Mai U18-Landesmeister. An Pfingsten durchbrach der Schüler der BBS Zweibrücken erstmals eine Schallmauer: Der Schützling von VTZ-Trainer Jörg Zimmermann schleuderte sein Arbeitsgerät in Fränkisch-Crumbach über die 70-Meter-Marke, auf starke 71,94 Meter. Im Juni landete der Hammer bei den süddeutschen U18-Titelkämpfen sogar schon bei 74,09 Meter – neuer Pfalzrekord.

Timo Port
Timo Port

Damit hatte er sich einen Startplatz für das European Youth Olympic Festival Ende Juli im slowenischen Maribor gesichert. Er war dort einer von nur 27 deutschen Teilnehmern. Mit 68,73 Meter belegte er einen guten sechsten Platz. Inzwischen gibt es einige Veränderungen bei dem jungen Mann aus Blieskastel-Biesingen. Erstens greift der mehrmalige frühere deutsche Jugendmeister künftig zum Sechs-Kilo-Hammer, zweitens wechselte er zum Verein SV Saar 05 Saarbrücken, wo er seit Jahresbeginn unter Saar-Landestrainer und Olympia-Teilnehmer (1984 und 1988) Christoph Sahner trainiert. Port strebt zudem im Saarland den Beruf eines Polizeibeamten an.

Zur Sache: Die Sportlerwahl

Zum mittlerweile 33. Mal ruft die Sportredaktion der RHEINPFALZ Zweibrücken ihre Leser auf, die Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften des Jahres zu wählen. Für jede der drei Kategorien hat die Redaktion fünf Vorschläge gemacht. Wer dann letztlich Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres 2023 wird, entscheiden unsere Leser mit ihren Stimmen. Hier geht’s zur Abstimmung.
Unsere Kriterien für die Vorauswahl: Da es sich um eine Wahl der Zweibrücker Rundschau handelt, müssen die Sportler aus dem Verbreitungsgebiet stammen oder einem Verein des Verbreitungsgebiets angehören und mindestens 15 Jahre alt sein. Die Kandidaten müssen 2023 Herausragendes geleistet haben. Die Redaktion wertet bei der Vorauswahl, welches sportliche Niveau der Kandidat erreicht hat und wie stark die Konkurrenz war. Auch die Rahmenbedingungen werden beachtet.

x