Zweibrücken Die Aufgabe: Umbruch einleiten und Team verjüngen

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Zweibrücken. Danijel Grgic wird neuer Trainer des Handball-Oberligisten VTZ Saarpfalz. Der 38-Jährige übernimmt zu Beginn der neuen Saison 2016/17 den Job von Trainer Mirko Schwarz, mit dem der Verein den Vertrag nicht mehr verlängerte. Die Vereinbarung mit Grgic läuft – wie bei der VTZ üblich – erst mal über ein Jahr. Sein Auftrag: den Umbruch einleiten und die erste Mannschaft schrittweise verjüngen, dazu in der handballerischen Qualität nicht nachlassen.

„Wir sind sehr glücklich, dass es mit dem Engagement von ,Dado’ Grgic geklappt hat“, sagt gestern bei einer Pressekonferenz des Vereins dessen Vorsitzender Klaus Biehl. Trotz des Einjahresvertrags plane man langfristig mit Grgic. „Wir haben mit Mirko Schwarz einen guten, engagierten Trainer, dessen Vertrag aber ausläuft. Wir hatten jetzt die Gelegenheit, was zu ändern.“ Das Ziel sei es, so Biehl, die Zukunftsplanung voranzutreiben. „Das betraf viele Dinge im Verein, und das betraf auch den Trainerposten der ersten Mannschaft.“ Deshalb sei man nach Weihnachten auf die „kesse Idee“ (O-Ton Biehl) verfallen, Danijel Grgic anzusprechen. Der habe schon in Saarlouis gut mit jungen Leuten zusammengearbeitet, und könne eine große Qualifikation als Spieler in die Waagschale werfen. „Er war ja Mittelmann und versteht das Spiel. Von den Mittelmännern sagt man ja, sie seien die besten Trainer“, sagte Biehl lachend. Grgic hatte, nachdem man in Saarlouis nicht mit ihm verlängerte, zunächst überlegt, einen Pause einzulegen. „Aber das Angebot der VTZ klang interessant. Aus meiner Sicht ist der gesamte Verein ein schlafender Riese mit viel Potenzial. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und haben gesehen, dass wir auf einer Wellenlänge bei der Ausrichtung liegen.“ Zudem wollte er dem Handball erhalten bleiben, aber „nicht mehr ständig auf gepackten Koffern leben“. Das habe er mit seiner Familie lange genug getan. Grgic, der mit Frau und zwei Kindern in Saarlouis lebt, blickt auf eine lange Spielerkarriere zurück. Aus Kroatien ging er zum Stralsunder HV, dort war er mit 245 Treffern bester Torschütze der Zweiten Liga. Für die SG Willstätt-Schutterwald und den ThSV Eisenach spielte er sogar in der Ersten Bundesliga. 26 Länderspiele kamen bis 2004 dazu, „vielleicht waren es auch 27, ich weiß es nicht genau“, sagt Grgic schmunzelnd. Von 2006 bis 2014 spielte er dann für die HG Saarlouis, ab 2009/10 in der Zweiten Liga. „In der Regionalliga hab’ ich noch gegen Philip Wiese gespielt, mit Sven-Malte Hoffmann in Saarlouis zusammen Zweite Liga gespielt“, verdeutlicht Grgic, „auch Marek Galla und Raimonds Trifanovs kenne ich noch von früher“. „Dado Grgics Verpflichtung soll eine Initialzündung für den Verein sein, auch für die Jugendarbeit“, sagen unisono Klaus Biehl und Horst Grub vom Beirat der VTZ Saarpfalz. „Unsere erste Mannschaft ist derzeit ja eher in etwas fortgeschrittenerem Alter. Dado soll hier den Umbruch einleiten, die erste Mannschaft verjüngen, und dazu – wenn möglich – in der Qualität nicht nachlassen“, so Biehl weiter. Zudem solle der neue Cheftrainer auch die komplette Jugendarbeit im Verein begleiten (vor allem die älteren Jugendlichen) und eng mit der zweiten VTZ-Mannschaft zusammenarbeiten. „Die Mannschaft ist eine Herausforderung, ich liebe das. Wir wollen uns punktuell verstärken, damit wir weiter erfolgreich Handball spielen können“, erklärt Danijel Grgic. „Vor Erwartungen von Vereinsseite schrecke ich nicht zurück, mit Druck kann ich umgehen.“ Zur künftigen Kaderplanung sagt Vereinsvorstand Biehl: „Über die Planung haben wir mit Dado natürlich gesprochen. Wir können noch nicht über spezielle Ergebnisse berichten, außer den Zugang von Torwart Yannic Klöckner vom SV 64 Zweibrücken. Ich bin aber überzeugt davon, dass Dado als Trainer das Handwerkszeug an Spielern bekommt, das er braucht.“ B-Lizenz-Inhaber Grgic trainierte in Saarlouis seit drei Jahren neben der zweiten Mannschaft auch die A-Jugend, die in der vergangenen Spielzeit in der Bundesliga Süd Gegner des SV 64 Zweibrücken war. Sein Hauptfokus lag darauf, junge Leute möglichst für das Saarlouiser Zweitliga-Team auszubilden, und gute Strukturen in der Nachwuchsarbeit aufzubauen. Laut dem stellvertretenden VTZ-Vorsitzenden Martin Grub, der sich mit einem Team um die Jugendarbeit kümmert, soll sich Grgic auch hier so einbringen. „Wir arbeiten systematisch daran, unsere Jugendarbeit weiter auszubauen“, unterstreicht er.

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