Zweibrücken Das Fernsehen interessiert sich fürs Cannabisverbot beim Turnerjahrmarkt

Endlich wieder Turnerjahrmarkt!
Endlich wieder Turnerjahrmarkt!

Damit auch der Dauerregen den Spaß am Pfingstmarkt nicht trüben kann, haben die Stadtwerke vorab noch einmal gründlich alle Abwasserkanäle auf dem Festplatz durchgespült.

Ein Kamerateam des Südwestrundfunks (SWR) hat sich für Pfingstsonntag auf dem Zweibrücker Turnerjahrmarkt angekündigt. „Die Journalisten wollen am Nachmittag für die TV-Sendung ,Zur Sache Rheinland-Pfalz’ eine Reportage darüber drehen, wie auf unserem Fest das Cannabisverbot gehandhabt wird“, sagte Peter Stauch am Donnerstagabend in der Niederauerbacher Gaststätte Alte Brauerei Grund. Dorthin hatte der Marktmeister die am Turnerjahrmarkt teilnehmenden Schausteller zum geselligen Vorgespräch eingeladen. Veranstalter des Pfingstmarkts ist die Vereinigte Turnerschaft Zweibrücken (VTZ), deren Organisator Peter Stauch jedes Jahr durchschnittlich 700 ehrenamtliche Arbeitsstunden vor und hinter den Kulissen des Volksfests leistet. Dass die VTZ ihr Hausrecht wahrnimmt und auf dem Turnerjahrmarkt den Konsum von Cannabis verbietet, hat nach Stauchs Worten die SWR-Reporter auf den Plan gerufen. Diese wollen in ihrem Fernsehbeitrag auch beleuchten, wie auf anderen pfälzischen Volksfesten mit dem Thema umgegangen wird – etwa in Kaiserslautern und Bad Dürkheim.

Die Teilnehmer am Treffen in Niederauerbach, fast alle aus traditionsreichen Schaustellerfamilien wie Spangenberger, Feix, Braun, Ruppert und Henn, wurden gebeten, ihre Geschäfte am Pfingstsonntag schon etwas früher als sonst üblich zu öffnen. „Denn ab 11 Uhr gibt es auf dem Turnerjahrmarkt erstmals einen Landmarkt“, sagte Peter Stauch. Ansonsten darf der Festplatzbetrieb täglich um 13 Uhr beginnen, doch spätestens ab 14 Uhr müssen alle Fahrgeschäfte, Stände und Buden im Einsatz sein. „Abends wird die Lautstärke ab 23 Uhr gedrosselt, und um Mitternacht ist jeweils Schluss“, erklärte der Marktmeister: „Mit Ausnahme des Pfingstmontags, an dem schon um 23 Uhr der Betrieb eingestellt wird.“

Lichtmasten und Bäumchen

Mit Applaus bekundeten die versammelten Jahrmarktbeschicker ihre Zustimmung zum Cannabis-Verbot, das Peter Stauch mit der Anwesenheit vieler Kinder auf dem Pfingstmarkt begründete. Auch die Entscheidung des Stadtrats, der VTZ für die Ausrichtung des Turnerjahrmarkts erstmals eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro zu gewähren, wurde von den Schaustellern wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Denn hätten wir den Zuschuss nicht bekommen, hätten wir die Stellplatzgebühren drastisch erhöhen müssen, um unsere Kosten zu decken“, erklärte Stauch. „Die Folge wäre gewesen, dass viele Beschicker nicht mehr gekommen wären.“ Und die großen Werbetransparente zum Aufspannen, die auf den Jahrmarkt aufmerksam machen sollen, sollen nach gut 25-jährigem Gebrauch anno 2025 durch neue Banner ersetzt werden. „Auch das ist uns nur dank des städtischen Zuschusses möglich“, erklärte der Marktmeister. Mit Blick auf finanzielle Zuwendungen auch in den kommenden Jahren habe die VTZ bereits Verhandlungen mit der Stadtverwaltung aufgenommen. Und in Gesprächen mit den Stadtwerken würden die Jahrmarktveranstalter gern erreichen, dass die fest installierten Lichtmasten auf dem Festplatz durch herausnehmbare ersetzt werden: „Dann hätten wir bei der Platzverteilung mehr Spielraum, gerade für die größeren Fahrgeschäfte“, so Stauch. Platzprobleme bereite den Jahrmarkt-Organisatoren auch manches Bäumchen, das die Stadt auf dem Gelände mehr oder weniger überraschend gepflanzt habe.

Der Regen machte den Veranstaltern am Freitag einen Strich durch die Rechnung. Der Markt wurde zwar um 19 Uhr eröffnet, aber Peter Stauch kündigte an, dass man vorzeitig schließen werde und am Samstag wie geplant um 13 Uhr öffne. Der ausgefallene Fassbieranstich wird am Samstag um 20 Uhr nachgeholt. Stauch hofft, dass auch die Gäste ihren Besuch nachholen.

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