Zweibrücken Überflüssiges Herzschlagfinale

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Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken arbeiten sich aus dem Bundesliga-Tabellenkeller. Die Zweibrücker feierten am Sonntag ihren zweiten Saisonsieg. Mit 34:33 (16:13) gewannen sie gegen die HSG Konstanz und behielten im fünften Duell der beiden Teams zum fünften Mal die Oberhand.

ZWEIBRÜCKEN. Phasenweise war es das bisher beste Spiel der SV-A-Junioren in dieser bislang, vor allem durch zahlreiche Verletzungen, so schwierigen Bundesliga-Spielzeit. Dass sie nicht noch deutlicher siegten, lag zum einen daran, dass Konstanz in Kreisläufer Pascal Mack einen ganz starken Spieler hatte. Die Zweibrücker Defensive bekam ihn nie zu hundert Prozent in den Griff. Mack hatte großen Anteil daran, dass Konstanz immer wieder herankam. „Wir haben es aber nie geschafft , noch mal den Ausgleich zu erzielen und die Partie zu drehen“, stellte HSG-Co-Trainer Thomas Zilm hinterher fest. Den Sieg seines Teams wertete SV-Trainer Tony Hennersdorf aus identischem Grund als verdient: „Wir haben ab dem 3:2 immer geführt.“ Dass die immer wieder herausgespielten Drei-Tore-Führungen nicht gehalten werden konnten, lag in diesem extrem schnellen Spiel auch an Nachlässigkeiten im SV-Angriff. Wenn zu schnell abgeschlossen wurde, der Weg Richtung Tor sozusagen mit dem Kopf durch die Konstanzer Abwehrwand gesucht wurde, hatte das häufig Ballverluste zur Folge, die die Gäste relativ konsequent per Gegenstoß bestraften. Bezeichnend die Szenen kurz vor Schluss: 34:31 führte der SV, der sogar schon 34:29 vorne lag. Noch 60 Sekunden waren zu spielen, Hennersdorf nahm eine Auszeit. Co-Trainer Christian Schwarzer mahnte an, die Angriffe ruhig auszuspielen. Robby Welsch schien das nicht gehört zu haben. Kaum angepfiffen, nahm er sich den Wurf, scheiterte. Konstanz verkürzte auf 32:34, was Hennersdorf und Schwarzer sehr laut werden ließ. Damit nicht genug Herzschlagfinale. 30 Sekunden waren noch zu spielen, als Marc-Robin Eisel ein Abspielfehler unterlief. Konstanz sagte danke und kam auf 33:34 heran. Mehr war für die Gäste aber nicht mehr drin. Auch weil die Zweibrücker über 60 Minuten im Angriff endlich den Druck machten, der zu Saisonbeginn so vermisst worden war. Wie schon beim ersten Erfolg gegen Flein-Horkheim war spürbar, dass die Mannschaft, trotz aller Fehler, die Partie unbedingt gewinnen wollte. Der Rückraum in der Besetzung der beiden Halbspieler Niklas Bayer und Tom Grieser sowie Spielmacher Eisel – alle drei hatten tags zuvor in der Dritten Liga gespielt – machte mächtig Dampf. Fehlwürfe, Fehlabspiele unterliefen auch ihnen, aber aufgeben war nicht vorgesehen. Vor allem Niklas Bayer, zuletzt oft mit Ladehemmung, holte sich Tor um Tor Selbstvertrauen. Stark phasenweise das Zusammenspiel des Trios mit dem Kreis. Robin von Lauppert hatte dort begonnen, das 1:0 markiert. Nach zehn Minuten löste ihn Kian Schwarzer ab, der wochenlang wegen einer Schulter-Operation pausiert hatte. Der Treffer zum 8:5 war sein erstes Saisontor. „Ich bin froh, wieder dabei zu sein“, sagte Schwarzer. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Mangold - Bayer (11), Eisel (8/2), Grieser (4) - Finkler (1), Dobrani - Lauppert (2) - Schwarzer (3), Welsch (3), Huber (2) HSG Konstanz: Bozin - Mauch (5/2), Wangler (5), Löffler (6) - Portman (1), Dierberger (1) - Mack (8) - Polis (6), Plesse (1), Giestler Spielfilm: 5:2 (9.), 12:10 (23.), 16:13 (Halbzeit), 20:17 (37.), 33:29 (56.), 34:33 (Ende) - Zeitstrafen: 5:5 - Rote Karte: Giestler (42., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 2/2 - 2/2 - Beste Spieler: Bayer, Eisel, Grieser - Mack, Löffler, Polis - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Brandt/Fleisch (HV Württemberg). |add

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