Kreis Südwestpfalz Bumm: Fall eines Windrads

Gezündet.
Gezündet.

«Rothselberg.» 17 Uhr am Donnerstag Nachmittag. Ein kurzer, heftiger Knall – und schon stürzt der fast 100 Meter hohe Riese langsam zu Boden. Er musste jetzt Platz machen für ein höheres Windrad mit erheblich höherer Leistung. „Repowering“ heißt dies im Fachjargon. Das insgesamt 133 Meter hohe Windrad war vor 16 Jahren von dem Unternehmen „Windpark Westpfalz“ errichtet worden. Das neue Windrad wird eine Höhe von etwa 210 Meter haben. Dass der Turm eines ausrangierten Windrades gesprengt werden muss, sei ein seltenes Ereignis, sagte eine Unternehmenssprecherin. Heutige Windräder würden in Fertigbetonteile errichtet und könnten daher Stück für Stück abgetragen werden. Dies sei Anfang der 2000er Jahren hin und wieder noch anders gewesen. Das Rothselberger Windrad war einst vor Ort mit Beton hergestellt worden. Der Turm bestand somit aus einem Guss. Ende April waren bereits die Gondel und die Flügel des Windrades entfernt worden. Sie wurden laut Unternehmen bereits weiterverkauft und kommen möglicherweise bei einem anderen Windradbau zum Einsatz. Der Rothselberger Bürgermeister Rainer Mohr hatte die Sprengung im Dorf nicht bekannt gegeben. Aus Sicherheitsgründen, damit nicht zu viele Bürger sich das Schauspiel an Ort und Stelle ansehen und vielleicht den Ablauf stören: „Aber in einem so kleinen Dorf kann man ja doch nicht verhindern, dass es sich herumspricht“, sagte Mohr. Etwa 100 Schaulustigen waren da. Sie kommen nach dem Spektakel, genau wie die Beteiligten, in den Genuss von Wurst, Brötchen und Suppe. Der Auftraggeber hat das gespendet. Sprengmeister war Martin Hopfe aus Thüringen. Er war erst im Frühjahr für ein weit größeres Objekt zuständig: „Der Sprengmeister hat im März das Hochhaus ,Weißer Riese’ in Duisburg gesprengt“, weiß der Bürgermeister. Im Vergleich zum „Weißen Riese“ ist der Windradturm in Rothselberg eine leichte Aufgabe. Auch, weil keine Gebäude drumherum stehen. Trotzdem wurde die Sicherheit sehr ernst genommen. Mehrere Feuerwehrleute stehen bereit. Der Sicherheitsabstand für die Zuschauer betrug mehr als 200 Meter. „Vor der Sprengung erklang zuerst ein Pfeifton. Und wenn nach einer kurzer Pause zwei Pfeiftöne erklingen, kann jeden Moment die Sprengung beginnen“, erklärte ein Mitarbeiter Hopfes den Zuschauern. Um 17 Uhr war es dann soweit. Wie angekündigt, gibt es zunächst die hellen Pfeiftöne. Und dann knallte es. Wie ein großer Baum fiel der Turm fast in Zeitlupe um. Staub wirbelte auf. Das Bauwerk ist Geschichte.

Er wankt.
Er wankt.
Er stürzt.
Er stürzt.
Gleich vorbei.
Gleich vorbei.
Erledigt.
Erledigt.
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x