WORMS Von „Grünen Zimmern“ und Internet-Giganten

Tristesse im Hagel: Auch die Auswirkungen des Wetters auf den Innenstadt-Besuch wollen die Wormser unter die Lupe nehmen.
Tristesse im Hagel: Auch die Auswirkungen des Wetters auf den Innenstadt-Besuch wollen die Wormser unter die Lupe nehmen.

Multifunktional und nachhaltig soll sie sein, die Wormser Innenstadt der Zukunft. Das jedenfalls ist das Ziel des dortigen Stadtmarketings. Wie das geschehen soll, dazu teilten die Verantwortlichen jetzt nähere Einzelheiten mit.

Einen ausgewogenen Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Kunst, Kultur und Sozialwesen streben die Wormser an. Laut dem Stadtmarketing-Vorsitzenden Helmut Emler sind „die Vorarbeiten geleistet, die Förderbescheide sind da, das Netzwerken weiterhin in vollem Gange – schon bald werden die ersten Erfolge greifbar sein.“

Mehrere Projekte sollen in den kommenden Wochen und Monaten sichtbare Impulse liefern: So sind Concept/Pop-up-Stores geplant – ein Prinzip, das beispielsweise die Verantwortlichen im badischen Hockenheim schon anwenden, um ihre Innenstadt aufzuwerten. Dabei stellt die Kommune Immobilien für Ladenlokale zur Verfügung, in denen Unternehmer ihre Angebote, Produkte und Ideen präsentieren, Kunden gewinnen, Erfahrungen sammeln sowie den Standort vielleicht für einen künftigen, festen Laden in Erwägung ziehen können.

Sitzmöglichkeit und Pflanzen

Als weiteres Schlüsselprojekt sehen die Rheinhessen mobile „Grüne Zimmer“ in der Innenstadt, die ab Mai vorgesehen sind. Die Kombination aus Sitzmöglichkeit und Pflanzen soll Schadstoffe aus der Luft filtern und lokale Klimaoasen schaffen. Fachleute versprechen sich davon ein größeres Klimabewusstsein und bessere Luftqualität.

Die zum ersten Mal veranstaltete „Wormser Weinmeile“ in diesem Jahr soll als Auftakt weit reichender Bemühungen dienen, wieder mehr Besucher in die Wormser Innenstadt zu bringen. Entlang des Stadtgrabens sollen 20 Wormser Weingüter zum Zusammenkommen und Verweilen einladen. Ziel ist es den Angaben zufolge nicht nur, das kulturelle Stadtbild aufzuwerten und lokale Unternehmen zu unterstützen, sondern auch, Worms als Weinstadt noch stärker überregional zu profilieren.

Passantenfrequenz erfassen

Wann und wo ist gerade mehr los als sonst? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Besucherzahlen und Veranstaltungen, Baustellen oder gar dem Wetter? Auch mit solchen Fragen wollen die Marketingleute sich intensiv beschäftigen. Dazu wollen sie Messgeräte installieren, um die innerstädtische Passantenfrequenz anonym erfassen und auswerten zu können.

Schließlich will das neue Innenstadt-Team einheimischen Einzelhändlern beim Online-Handel unter die Arme greifen: Helfen soll eine „benutzerfreundliche Online-Plattform für lokale Unternehmen“. Eingebettet ins „technische Know-how eines bekannten Internet-Giganten“ könnten sich lokale Unternehmen gebündelt vor einer breiten Masse präsentieren und so mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft erlangen, heißt es dazu in der Nibelungenstadt.

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