Speyer Weiter auf Wachstumskurs

Einstimmig: Die 266 Vertreter der Volksbank Kur- und Rheinpfalz votierten geschlossen für die Fusion. Die geringe Anzahl von Tei
Einstimmig: Die 266 Vertreter der Volksbank Kur- und Rheinpfalz votierten geschlossen für die Fusion. Die geringe Anzahl von Teilnehmern schreibt Volksbank-Chef Rudolf Müller der »schlechten Terminwahl« zu.

Die Vertreter der Volksbank Kur- und Rheinpfalz haben die Herausforderung angenommen – und gemeistert: Einstimmig haben sie am Donnerstagabend der vorgeschlagenen Fusion mit der RV Bank Rhein-Haardt (Lambsheim) zugestimmt. Damit haben sie das Ergebnis dort sogar noch getoppt: Die Vertreter der RV Bank waren am Abend zuvor nämlich mit „nur“ 99,7 Prozent für den Zusammenschluss zur Vereinigten VR-Bank Kur- und Rheinpfalz.

„Tief bewegt, und ich habe sofort an Reinhard Oelbermann gedacht.“ So beschrieb der Vorstandssprecher Rudolf Müller der neuen – mit einer Bilanzsumme von 4,9 Milliarden Euro – nach Mainz zweitgrößten Genossenschaftsbank in Rheinland-Pfalz seine ersten Gedanken, als der Beschluss feststand. Der vor wenigen Wochen gestorbene Oelbermann (Dudenhofen) war 19 Jahre lang Vorsitzender des Aufsichtsratsrats (AR) der Bank. Er war, wie Müller am Donnerstag vor den Vertretern sagte, ihm „ein enger Freund und Wegbegleiter. Sein kritischer Geist und kluger Rat halfen, die Volksbank in den letzten zwei Jahrzehnten auf Kurs zu halten“, würdigte er den Verstorbenen, der vielen als „Vater“ dieser Fusion“ gilt. Sein Nachfolger Jürgen Kappenstein feierte mit der Leitung der „Fusionsversammlung“ seine Premiere als AR-Chef, die er gekonnt und durchaus mit Witz meisterte. „Es geht um ein solides Fundament für eine gute Zukunft unserer Banken“, warb Müller für die Fusion. Das eigene Haus nannte er „kerngesund“. Die Bilanzsumme ist 2018 auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen, das Eigenkapital auf 390 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 8,1 Millionen Euro. Dem Jahresabschluss und der vorgeschlagenen Dividende von 4,5 Prozent stimmte die Versammlung einstimmig zu. Der neue Partner RV-Bank sei laut Müller „wirtschaftlich gesund, gut aufgestellt und hoch geratet. „Die Bank handelt aus einer Position der Stärke heraus.“ Beim Geschäftsgebiet gebe es keine Überschneidungen. „Wir erweitern unser Einzugsgebiet und haben damit weiter sehr gute Chancen, unseren Wachstumskurs fortzusetzen.“ Müller verwies auf den großen Veränderungsprozess im Markt, das nicht absehbare Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank, den wachsenden regulatorischen Aufwand, den „Kraftakt Digitalisierung“, die anhaltende Konsolidierung und immer schärferen Wettbewerb, „nicht nur durch Direktbanken, sondern auch durch Google, Apple und Amazon“. Er gab eine Jobgarantie für die dann rund 800 Mitarbeiter über den im Fusionsvertrag bis 2022 vereinbarten Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen hinaus. Er verwies auf das positive Fusionsgutachten des Dachverbandes und betonte, dass zwischen den Beteiligten im dann sechsköpfigen Vorstand und im 20-köpfigen Aufsichtsrat „die Chemie stimmt“. Müller bot sich zugleich als Partner weiterer Banken an , auch federführend als Übernehmende – wenn die „regionale Identität und das Angebot stimmen“. Er wisse nicht, ob das in drei oder fünf Jahren wieder soweit sei. „Ich habe da nichts in der Hinterhand“, versicherte er gestern auf Nachfrage. Wirtschaft

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