Speyer Versenkbare Poller für Fußgängerzone

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Mit Pollern soll im kommenden Jahr das zeitweise Durchfahrverbot auf dem Marktplatz in Deidesheim durchgesetzt werden. In diesem Jahr behilft man sich noch mit mobilen Schrankenzäunen. Ob es künftig Schranken oder Poller geben solle und zu welchen Zeiten Autos von dem Platz verbannt werden sollten, haben die Mitglieder des Stadtrats bei ihrer jüngsten Sitzung lange diskutiert. Die CDU-Ratsmitglieder votierten mit ihrer Mehrheit von elf Stimmen für die Poller-Lösung.

Mit der Verkehrsregelung am Marktplatz „haben wir uns in der letzten Zeit sehr schwer getan“, erinnerte Bürgermeister Manfred Dörr (CDU) daran, dass Beschlüsse gefasst, wieder aufgehoben und geändert wurden. Die Fußgängerzone, als die der Marktplatz seit einiger Zeit ausgewiesen ist, „hat sich nicht als der große Wurf erwiesen“, gestand Dörr ein. An den Verbotsschildern werde „links und rechts vorbeigefahren“, was immer wieder zu gefährlichen Situationen führe. Ebenso chaotisch werde es, wenn große Autos in die engen Straßen in der Umgebung abbiegen und stecken bleiben. Zudem seien Inhaber von touristischen Betrieben in Schloß- und Bahnhofstraße von der Fußgängerzone nicht begeistert, weil die Zufahrt zu ihren Lokalen und Geschäften dadurch erschwert werde. Mit den Worten „solange ein Schlupfloch bleibt, wird dies genutzt“, verwies Dörr darauf, dass nur eine komplette Abriegelung des Marktplatzes etwas bewirke. Das wiederum sei nicht im Interesse von Betrieben am Marktplatz und in der Umgebung. Die Polizei werde die Einhaltung des Fahrverbots nicht kontrollieren, so Dörr. Wie er berichtete, haben er und Verbandsbürgermeister Peter Lubenau (CDU) mit allen Betroffenen gesprochen. Dabei sei der Kompromiss entwickelt worden, dass der Marktplatz zu bestimmten Zeiten komplett gesperrt und zu den sonstigen Zeiten als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen wird. Schwieriger war die Frage „Poller oder Schranke“. Knapp 34.000 Euro sind an Kosten für zwei Poller und deren Einbau veranschlagt. Ausgaben von etwa 5500 Euro werden für Schranken geschätzt. Schranken seien billiger, aber unansehnlich, wenn sie geöffnet sind, so Dörr. Poller seien weitaus teurer, das könne man sich angesichts der Haushaltslage der Stadt finanziell nicht erlauben, lautete das Argument der Schranken-Befürworter. „Für die kleinste Fußgängerzone Deutschlands ist das eine zu hohe Investition“, sagte Hans Joachim Schulze (SPD). Bei Pollern seien zudem Reparaturen teurer als bei Schranken, nannte FWG-Fraktionssprecher Franz Arnold einen weiteren Aspekt. Laut Lubenau sind die Poller mit Induktionsschleifen verbunden, so dass man vom Marktplatz auch zu den Schließzeiten der Poller wegfahren kann. Zudem sollen Feuerwehr, Polizei und die direkten Anlieger Handsender bekommen, mit denen sie Poller „bei Notfällen“ öffnen können. Da die Poller-Regelung aus finanziellen Gründen erst 2017 umgesetzt werden kann, soll nun der Marktplatz als verkehrsberuhigter Bereich ausgeschildert und samstags ab 16 Uhr bis sonntags 23 Uhr mit mobilen Schrankenzäunen gesperrt werden. |ann

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