Speyer Fußmassage und Grüße an Mama

91-80732510.jpg

Wer weiß schon, dass ein ordentliches Judotraining selbst einer Könnerin des „schönsten Sports überhaupt“ wie Jasmin Külbs regelmäßig noch blaue Flecken beschert? Wer vermutet, dass Almir Velagic, ein Mann wie ein Bär, der über 230 Kilo in die Luft stemmen kann, ganz sanft wird, wenn er von „meinen liebsten Menschen – meine beiden Kinder und meine Frau“ spricht? Oder wer ahnt schon, dass Barfuß-Wasserskilaufen an den Fußsohlen nicht wehtut, sondern eine Massage für dieselben ist. wie Kenner und Könner Kenneth Eissler (BWC Treis) es behauptet? Jeder Gast beim Speyerer Sportlerball am Samstag. Denn harte Athleten verraten dort auf überraschende Fragen von Moderator Bodo Bruckhaus ganz persönliche Dinge. Und offenbaren damit eine noch liebenswertere, menschlichere, andere Seite von sich, als man sie in Speyer ohnehin schon kennt und schätzt. Es ist die kleine, feine, ganz „persönliche Note“ und nicht nur der Umstand, dass „heute da ist, wer was zu sagen hat und bedeutsam ist in der Stadt“, so OB Hansjörg Eger (CDU), das den Sportabend in der Stadthalle zum gesellschaftlichen Ereignis von Rang in der Domstadt erhebt. Diese Note steckt in der gelungenen Organisation, mit der sich Thomas Ulses wieder einen eigenen Meistertitel verdient hat. Sie steckt im Catering aus der Küche und mit dem Team von Da Stefano (Freisbach), in der vielfältigen Tanzmusik der Band Rosegarden sowie Olli Roth und DJ Seemann in beiden Sälen, in der Technik und den freundlichen Damen an der Garderobe. Das schließt aber auch das Publikum mit ein, das sich vom ersten Takt an tanzwütig und feierlaunig zeigte. Das Lob gebührt allen voran den Athleten. Oder was sonst als ganz persönlich ist es, wenn die 19-jährige Boxerin Noemi Lo-Curto – frech und selbstbewusst – klarmacht, dass nur sie den Titel holen kann noch daran denkt, „der besten Mutter der Welt“ – ihrer eigenen natürlich – unten um Saal zum Geburtstag zu gratulieren. Es ist ein Fest der Sportfamilie mit Stil und Niveau, das der Stadtsportverband auf die Beine gestellt hat. Das Rahmenprogramm gibt es als weiteres fettes Sahnehäubchen obendrauf: fliegende Menschen mit sportlichen Meriten. Für die Rock’n’Roll-Geschwisterpaare Tobias Bludau/Michelle Uhl sowie Mario Bludau/Jeanette Uhl (1. RRC Speyer) und die 23 zwischen 17 und 30 Jahre alten Aktiven der Showtanz-Gruppe Tanztreu aus der Nähe von Augsburg reicht die Saalhöhe gerade so für ihre Wurffiguren. Beim staunenden Publikum reichen die Münder gerade noch so zum Aufreißen. Akrobatik, Körperbeherrschung, Kondition – großartig. In der erstmals ausgetragenen Disziplin „Publikumspreis“ durften die Ballgäste im Saal Präsentation und persönliches Auftreten der Athleten bewerten. Es gab drei Sieger: 54 Stimmen gingen jeweils an Rudererin Alicia Bohn, das Paar Tobias Bludau/Michelle Uhl und die Judofrauen. Hauptpreis-Gewinner im Publikum – ein langes Wochenende im Hotel Lindner im Binshof – ist Angelika Kessler. „Für mich läuft’s. Jedes Jahr wird es ein bisschen besser. Leider hängen wir ein bisschen mit der Zeit. Aber ich bekomme nur positive Rückmeldungen“, bilanzierte Stadtsportverbandschef Jürgen Kief am Ende. Dem war nichts hinzuzufügen. Ein Tänzchen noch oder einen Cocktail. Einen allerallerletzten. Bis zum Ball 2017. Zitiert

x