Zur Sache Fahrschule: Probleme bei den Prüfungen

Erkennbar: Fahrschul-Auto.
Erkennbar: Fahrschul-Auto.

Sie könnten sich über Arbeit nicht beklagen, betonen vier Fahrlehrer aus Speyer und Umland im RHEINPFALZ-Gespräch. Nach der Pandemie seien die Schülerzahlen gestiegen. Das bestätigt der TÜV Rheinland, der 2023 ein Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den theoretischen und von 5,6 Prozent bei den praktischen Prüfungen erwähnt. Sorgen bereiten beiden Seiten aber hohe Durchfallquoten. Sie lagen laut TÜV 2023 im Bundesland bei rund 105.000 theoretischen Fahrerlaubnisprüfungen bei 43,4 Prozent und bei gut 91.000 praktischen Tests bei 26,7 Prozent. Manche versuchten es bei der Theorie „einfach mal auf gut Glück“, wird vermutet.

Ansonsten nimmt Prüfstellen-Chef Jörg Wehrfritz bei seiner Ursachensuche die Fahrschulen ins Visier. In der Theorie müssten sie auf eine „konsequentere Durchführung von Vortests“ achten. Und insgesamt habe die Qualität der Ausbildung Einfluss auf die Erfolgsaussichten in der Prüfung. Es gebe Fahrschulen mit Durchfallquoten in der (Auto-)Führerscheinklasse B „teilweise über 50 Prozent, mitunter sogar bei fast 70 Prozent“. Andere lägen hingegen seit Jahren stabil unter 20 Prozent. Wehrfritz verweist zudem auf eine gestiegene Verkehrsdichte und eine „komplexere Verkehrswirklichkeit“. So seien etwa E-Scooter, E-Bikes und Rad-Schutzstreifen hinzugekommen. Einen weiteren Faktor nennt Fahrlehrer Arton Blakaj: Es gebe vermehrt junge Leute, die sich nur noch für digitale Medien interessierten und deshalb Schwierigkeiten mit ihrer Motorik hätten. Viele würden außerdem „von ihren Eltern in Watte gepackt“.

Entsprechend unterschieden sich die Anzahl der benötigten Fahrstunden deutlich – bei den meisten Kunden bewegten sich die Führerscheinkosten zwischen 2000 und 4500 Euro. Die Inflation habe die Kosten für Fahrschulen wie Kunden erhöht.

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