Speyer Es wird verhandelt

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Lingenfeld. Erwin Leuthner (CDU), Ortsbürgermeister von Lingenfeld, ärgert sich darüber, dass seiner Meinung nach die Erweiterung des Rewe-Marktes in der Robertsauer Straße von den Betreibern verzögert werde. Rewe teilte auf RHEINPFALZ-Anfrage mit, dass sich das Unternehmen in finalen Vertragsverhandlungen mit dem Vermieter befinde.

Sämtliche Maßnahmen seien getroffen. „Wir warten auf das Signal, dass Rewe loslegen will“, sagte Erwin Leuthner. Die Ortsgemeinde hatte Anfang November vergangenen Jahres den für die Erweiterung notwendigen Bebauungsplan beschlossen. Rewe teilte auf Anfrage mit, dass sich das Unternehmen in finalen Vertragsverhandlungen befinde. Voraussichtlich in drei bis vier Wochen könne Rewe mehr zu den Plänen in Lingenfeld sagen. Die zweite Baustelle beim Thema Nahversorgung in der Ortsgemeinde ist die Nachfolgeregelung auf dem Gelände des ehemaligen Penny-Markts an der Schwegenheimer Straße. Laut Erwin Leuthner lässt die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd dort nur 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu. 1000 Quadratmeter seien für viele Marktbetreiber aber zu wenig Fläche, um ihre Ware zu verkaufen. „Sie wollen alle mindestens 1200 Quadratmeter oder mehr“, sagte Leuthner. Die SGD teilte auf Anfrage mit, dass die Begrenzung der Verkaufsfläche Bestandteil des Einzelhandelskonzeptes der Verbandsgemeinde Lingenfeld 2015 sei. Das ehemalige Penny-Gelände liege außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs – im übertragenen Sinne außerhalb des Ortskerns. Die Geschäfte im zentralen Versorgungsbereich, wie Rewe, gelte es zu schützen. Deshalb seien auf dem ehemaligen Penny-Gelände nur 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche erlaubt. Um mehr Verkaufsfläche zuzulassen, müsste das Einzelhandelskonzept geändert und die Änderung den Behörden zur Prüfung vorgelegt werden. Änderungswünsche seien der SGD nicht bekannt, sagte Sprecherin Nora Schweikert. Rolf Bähr, Fachbereichsleiter Bauen in der Verbandsgemeinde Lingenfeld, sagte auf Anfrage, dass es nicht so einfach sei, das Einzelhandelskonzept zu ändern. Auf die Vorgaben hätten sich die Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde verständigt. Das sei ein ausbalanciertes Konzept. Wenn man es ändern wolle, müsste man ein Zielabweichungsverfahren durchführen. Außerdem müsste das neue Konzept mit den Behörden und den umliegenden Verbandsgemeinden abgestimmt werden. Bis es geändert sei, könnten zwei bis drei Jahre vergehen, sagte Bähr und ergänzte, dass man einen zweiten Einkaufsmarkt aber jetzt brauche. Seiner Meinung nach kann man mit einer 1000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche auch schon etwas anfangen. Allerdings könne die Ortsgemeinde nicht nachvollziehen, wie die Firma Kutter kalkuliere. Die Firma Kutter aus Memmingen ist der Investor des ehemaligen Penny-Geländes. Das Bauunternehmen teilte auf Anfrage mit, dass es seit Jahren bemüht sei, einen „attraktiven Nahversorger“ auf dem Gelände an der Schwegenheimer Straße anzusiedeln. „Die Pläne konnten trotz der Unterstützung der Ortsgemeinde und ernsthaft interessierten Einzelhandelsunternehmen bisher nicht umgesetzt werden, da es hinsichtlich der Verkaufsfläche Beschränkungen gibt“, heißt es von Kutter. Auf Nachfrage teilte die Firma mit, dass sie derzeit an einer Lösung arbeite, damit das Planungskonzept des Einzelhandels mit den Vorgaben der Behörden in Einklang gebracht werden könne. Mit einem Ergebnis rechnet Kutter Mitte des Jahres. Weitere Auskünfte wollte das Bauunternehmen mit Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht geben. Die Rubrik Unter dem Titel „Dienstagsfrage“ beantworten wir einmal die Woche Fragen, die im Alltag im Speyerer Umland auftauchen. |nhe

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