Speyer Erneutes Zittern um Kaufhof-Standort
Mindestens ein Drittel der noch 131 Filialen werde aufgegeben, hieß es am Montag, als sich das Unternehmen in ein erneutes Schutzschirmverfahren mit dem Ziel der Sanierung begab. Nur ein „harter Kern“ von Filialen werde übrig bleiben, so der Insolvenzverwalter. Das stärkt die Befürchtungen um den Speyerer Standort in der Maximilianstraße, der eher zu den kleinen Kaufhof-Häusern gehört. Um ihn wurde auch 2020 schon gebangt, als es mit Schließungen in der Umgebung die Standorte Landau und Worms traf.
Seit 63 Jahren gibt es den größten Kaufhaus-Standort in Speyer, der als „Anker-Kaufstätte“ gegründet worden war. Nach der „Rettung“ 2020 hatte Betriebsratschef Niki Blum von einem Aufatmen bei den rund 60 Beschäftigten gesprochen, denen überwiegend das Verständnis dafür gefehlt habe, warum der erfolgreiche Standort mit gutem Sortiment zur Disposition gestanden habe.
Initiative von der CDU
Nach den neuerlichen Krisenmeldungen haben sich die für Speyer zuständigen CDU-Abgeordneten im Bundestag, Johannes Steiniger, und im Landtag, Michael Wagner, in einem Schreiben an die Konzernspitze in Essen gewandt und für den Erhalt der Filiale geworben. „Mit der Schließung würden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz und Speyer einen sogenannten Ankermieter mit überdurchschnittlicher Anziehungskraft auf Kunden verlieren“, schreiben sie.
Als weitere Argumente führen sie an, dass es bis zur nächsten Kaufhof-Filiale in Mannheim ein gutes Stück sei, dass sich Kunden aus Baden vermehrt nach Speyer orientierten und dass die Domstadt bei einer Standortumfrage der IHK mit Note 2,4 abgeschnitten habe. Steiniger und Wagner bieten Kaufhof-Geschäftsführer Miguel Müllenbach auch ein persönliches Gespräch darüber an.