Speyer eingekreist:

Zur Ausweisung des Gewerbegebiets „Am Pfaffensee“ hat die Gemeinde Harthausen Grundstücke verkauft. Mit der Auflage, dass sie innerhalb von fünf Jahren bebaut sein müssen. Wenn nicht, sollte sie die Kommune zum ursprünglichen Preis zurückkaufen können. Soweit die Theorie. Da gegenwärtig immer noch ein Grundstück brachliegt, erinnerte SPD-Sprecher Helmut Biermann in der Ratssitzung am Donnerstagabend Bürgermeister Harald Löffler (CDU) an die entsprechende Vereinbarung: „Wir hoffen, dass Sie die Zusage einhalten und demnächst einen ansiedlungswilligen Gewerbetreibenden finden.“ Beim Nachrechnen, „wie viel an Gewerbesteuer durch diese Vertragsmissachtung der Gemeinde entgangen ist und weiter entgeht“, konnte Biermann nur mit dem Kopf schütteln und sich fragen, „ob der Bürgermeister wirklich zum Wohle Harthausens sein Amt ausfüllt“. Starker Tobak selbst im dunsterprobten Tabakschuppen. Angeregt von der Politposse um die „beleidigten Leberwürste“ im Römerberger Narrentreiben stieg SPD-Fraktionssprecher Biermann in die Bütt: „Mir ist schon klar, dass Fasching vorbei ist, ich hoffe aber, dass Sie nicht aus dem Gemeinderat austreten, beziehungsweise Ihr Amt niederlegen.“ Auf die Spitze reagierte keines der Ratsmitglieder, auch Bürgermeister Löffler blieb gelassen: „Ich habe nicht vor, zurückzutreten.“ Auch wenn er in Sachen Grundstück nichts versprechen könne: „Ich bin nicht der Eigentümer.“ Zudem habe er derzeit einiges um die Ohren. In jeder Ratssitzung wird er von Einwohnern auf „das schnelle Internet“ angesprochen, gefragt, ob und wann sich in Harthausen was tut, falls nicht, warum er und die Gemeinde sich nicht rühren und die Hände in den Schoß legten. Am Donnerstag fragte Karl-Heinz Schreiner bei der Einwohnerfragestunde nach der Möglichkeit der rascheren Internet-Kommunikation. Für den Bürgermeister mittlerweile „ein trauriges Thema“. Offenbar wisse darüber jeder im Dorf etwas anderes, jedenfalls mehr als er, würde „einiger Schwachsinn erzählt“. Löffler berichtete: „Mir ist kein neuer Sachverhalt bekannt, Telekom und andere Anbieter machen um Harthausen einen Bogen, weil es für sie unrentabel ist.“ Würde es ihm gelingen, Telekom, Vodafone, Kabel, irgendeine Internet-Firma für das Grundstück zu begeistern die Harthäuser würden ihm morgen einen eigenen Umzugswagen zimmern. Ein schönes Wochenende wünscht Reinhold Horländer

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