St Ingbert St. Ingbert: Verjüngungskur für das denkmalgeschützte Haus an der Becker-Brauerei

Die eigentümlich spitze Formgebung des Hauses aus den 1920er Jahren lässt ahnen, dass hier mit Hans Herkommer einst der gleiche Architekt am Werk war, der auch den Beckerturm entworfen hat. Im Frühsommer beginnt die behutsame Fassadensanierung des Wohnhauses in der St. Ingberter Kaiserstraße.

Heute gehört der kubische Bau mit seinem aus Bruchsteinen gemauerten Gebäudesockel den Eheleuten Christina und Luca Kist. Das Haus steht direkt gegenüber der Auffahrt zur ehemaligen Becker-Brauerei. Entworfen wurde es einst für den Maler und Zeichner Franz Helmut Becker.

Der Landschaftsarchitekt Luca Kist und seine Frau haben das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1925 erworben. Nach Aussage des St. Ingberter Stadtbaudirektors Martin Ruck lag das Atelier des Malers Becker damals im zweiten Stock mit Blick auf den Stadtpark Gustav-Clauss-Anlage. Dieses Panorama bietet sich dort bis heute durch eine große Fensterfront.

Vorsichtige Fassadenreinigung mit heißem Dampf

Laut Stadtverwaltung wurden im Vorfeld der Fassadensanierung erste Proben vom Putz entnommen und dann festgelegt, dass die inzwischen ergraute Steinwand nur mit Heißdampf gereinigt werden darf. Die Arbeiten sollen im Frühsommer beginnen und etwa drei Monate dauern.

Ein Dreiecks-Erker mit Buntglasfenstern im Obergeschoss ragt in die Straßenflucht. Wie der Erker sind auch die Fenster asymmetrisch angeordnet. Das Beispiel für expressionistische Architektur ist Teil der Ausstellung „Die 20er Jahre“ im Historischen Museum Saar in Saarbrücken, die noch bis 24. Mai zu sehen ist.

Maler war Sohn des kaufmännischen Leiters der Brauerei

Der Maler und Grafiker Franz Helmut Becker lebte von 1894 bis 1952 in St. Ingbert, zeitweise auch in Heidelberg. Sein Vater Reinhold Becker, der kaufmännische Leiter der Becker-Brauerei, ließ das Haus für seinen Sohn nahe der Brauerei bauen.