Rhein-Pfalz Kreis Zeitreise und Zukunftspläne

Die Friedhofshalle in Schauernheim wurde saniert, jetzt muss nur noch der Weg gepflastert werden.
Die Friedhofshalle in Schauernheim wurde saniert, jetzt muss nur noch der Weg gepflastert werden.

«Dannstadt-Schauernheim.» Eine Gemeinde, zwei Ortsteile – und beide gibt es seit 1250 Jahren. Das doppelte Dorfjubiläum feiern die Dannstadt-Schauernheimer im alten wie im neuen Jahr. Außerdem bauen sie weiter fleißig neue Kita-Plätze, sagt Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU).

Der runde Gemeindegeburtstag hat das Geschehen im Ort 2017 geprägt wie sonst nichts. „Die Vorbereitung und Umsetzung all der Feierlichkeiten war ein Schwerpunkt“, sagt Bernd Fey. „Absoluter Höhepunkt war das Mittelalterfest. Es war das größte Fest aller Zeiten im Dorf, der Zuspruch enorm.“ Prompt gerät er ins Schwärmen. Dabei erinnert sich der Ortsbürgermeister an seine passende Kostümierung, die ihn zum beliebten Fotomotiv der Besucher gemacht habe. „Die Kleidung eines Schultheißen hatte ich mir extra vom Nationaltheater in Mannheim besorgt.“ Doch auch die anderen Veranstaltungen und Aktionen seien prima angenommen worden. Als Beispiele nennt Fey das Open-Air-Konzert bei der FG Dannstadt, die Vorträge von Ingo Dierck und Gerhard Fouquet, den Liederabend der Chorgemeinschaft, das neue Familienbuch, eine Theateraufführung … die Liste ließe sich noch lange fortsetzen, bekräftigt er. Der Jahreswechsel markierte die Halbzeit der Festlichkeiten, der Silvesterball die letzte Veranstaltung im Ortsteil Dannstadt. 2018 geht es komplett in Schauernheim weiter. „Bisher war es ein rundum würdiges Fest für Dannstadter und Schauernheimer“, lautet seine Zwischenbilanz. Wer so viel feiert, kann auch viel arbeiten. Zu tun gab und gibt es jede Menge, zum Beispiel müssen neue Kita-Plätze geschaffen werden. Eigentlich seien die zahlreichen jungen Familien – keineswegs nur im Neubaugebiet Schauernheim-West – ja erfreulich. Dennoch beanspruche dieses Thema die Gemeinde vor allem finanziell. „Wir haben schon so viel dafür getan, zusätzliche Räume zu schaffen, und es reicht trotzdem nicht, weil die Nachfrage enorm gestiegen ist“, beschreibt Fey die Lage. Mit dem Bau neuer Räume oder dem Umbau vorhandener sei es jedoch nicht getan. Denn damit gehe die Personalfrage einher. „Geeignete Erzieherinnen und Erzieher zu finden, ist keine leichte Aufgabe, da die Nachfrage so groß ist“, sagt Fey und dreht die Spirale gleich weiter: Es steige zugleich der Bedarf an Spielplätzen und -geräten. Ein Ende sei in dieser Geschichte erst mal nicht in Sicht, zumal der Gemeinderat bereits das nächste Neubaugebiet – zwischen Haupt- und Böhler Straße – ausgedeutet habe. Das Alles werde die Verantwortlichen 2018 und in den folgenden Jahren weiter beschäftigen. Fertig sei dagegen die Neugestaltung des Schauernheimer Friedhofs, wo nicht zuletzt die Trauerhalle vergrößert und mit einem Vordach versehen wurde. „Jetzt müssen wir den Weg dort nur noch pflastern, damit die Bürger wieder festen Untergrund haben“, erklärt er. Erneut erfolgreich stuft Fey die Klangkunstreihe ein, der Spendenaufruf für den Feurigen Elias sei ebenfalls gut gelaufen. Das originalgetreue Modell soll auf dem Verkehrskreisel am Aldi platziert werden. Daneben freut er sich über die neuen Willkommenstafeln und Flächen, auf denen Veranstaltungen in der Gemeinde mit Plakaten angekündigt werden können. Dafür hatte er sich lange eingesetzt und so manchen Widerstand überwinden müssen. Schlecht laufe es dagegen beim Zuschussverfahren für die geplante Ortsrandstraße. Nicht nur habe es sich unverhältnismäßig lange hingezogen, sondern am Ende stehe die Kommune mit den Kosten wohl alleine da. In diesem Zusammenhang kritisiert Fey neben der Landesregierung die Verwaltung der Verbandsgemeinde: „Sie hat unser Anliegen leider nicht unterstützt, sodass wir nach außen nicht geschlossen auftreten konnten. Für das Widerspruchsverfahren war das sicher nicht förderlich“, sagte er. Rein baulich fehle aktuell nur noch eine wasserschutzrechtliche Genehmigung. Mit Unverständnis reagiert der Ortsbürgermeister auf die angekündigte Hilfe des Landes für die angestrebte Umgehungsstraße im benachbarten Böhl-Iggelheim: „Dort macht es der Minister zur Chefsache, bei uns schiebt er den Rechnungshof vor. Was ist das für eine Politik?“, fragt Fey verärgert.

Die Frankonier, eine Schaukampfgruppe aus Würzburg, hat die Besucher des Mittelaltermarkts in vergangene Zeiten mitgenommen.
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