Rhein-Pfalz Kreis Was Leser ärgert: Keine Begegnung mit Hündin Saba

Lieb, aber nicht immer unproblematisch: Schäferhündin Saba.
Lieb, aber nicht immer unproblematisch: Schäferhündin Saba.

Kolleginnen und Kollegen von Barbara Hecht aus Speyer zerbrachen sich den Kopf, was sie ihr zur Pensionierung schenken sollten. Schließlich kam die zündende Idee: Eine Patenschaft für ein Tier sollte es sein, da Hecht sehr tierlieb ist. Naheliegend war, sich beim Speyerer Tierheim für eine Tierpatenschaft zu entscheiden. Sie sammelten einen Betrag von 120 Euro und entschieden sich für Hündin Saba, die schon jahrelang im Tierheim und offensichtlich schwer vermittelbar ist. Hecht freute sich sehr über diese Patenschaft. Sie besorgte sich Leckerlis und wollte damit ihren Schützling besuchen.

Doch der Anruf im Speyerer Tierheim enttäuschte die Tierpatin. Den Hund zu besuchen sei nicht möglich, wurde ihr auf Anfrage gesagt. Die Hunde regten sich über das Vorbeigehen von Besuchern zu sehr auf. Auf ihre Frage, wie lange denn die Patenschaft bestehe, kam die Antwort „nur für ein Jahr, dann ist sie beendet“. Weiter wurde ihr gesagt, dass ein Treffen mit anderen Paten geplant sei. „Ich bin jedoch nicht an anderen Paten interessiert, sondern möchte mein Patentier kennenlernen“, sagt Hecht. Sie versteht nicht, wieso ihr das verwehrt wurde, zumal sie seit vielen Jahren Mitglied im Tierschutzverein Speyer sei.

Tierschutzverein-Chef Uwe Grimm erklärt die Vorgehensweise: „Nicht nur aufgrund der Vielzahl von Paten sondern auch aufgrund des potenziellen Stresses für einzelne Tiere, ist eine ,Vorführung’ von Tieren nicht sinnvoll und tiergerecht.“ Gerade bei einem Hund wie Saba, die bei Stress in stereotypes Verhalten falle und sich gegebenenfalls selbst verletze, sei der Stress so gering wie möglich zu halten. Der Großteil der langjährigen Paten und Förderer des Tierheims lege auf Begegnungen mit dem unterstützten Tier auch keinen Wert. Eine „Vorführung“ hätte somit „eher etwas von einer Zoo-Mentalität, als von gelebtem Tierschutz“, lautet die Ansicht des Vereinsvorsitzenden.

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