Rhein-Pfalz Kreis Viele Bauvorhaben, eine Wahl

Mutterstadt. Mit der Nordwestumgehung für die Landwirtschaft und dem Anschluss des Pfalzmarkts an die A 61 sind die letzten großen Schritte zur Verkehrsentlastung getan. Im neuen Jahr soll nun die Neugestaltung des Mutterstadter Ortskerns rund um die Ampelkreuzung vorangetrieben werden.

Lange litten die Mutterstadter unter dem starken Schwerlastverkehr, der täglich durch ihr Dorf rollte. Schritt für Schritt wurde dieses Übel jedoch verringert. Süd-Tangente und B 9-Anschluss besserten die Lage bereits spürbar, im vergangenen Jahr folgten schließlich zwei weitere Meilensteine zur Verkehrsentlastung: die Inbetriebnahme der Nordwestumfahrung im Mai und der A 61-Anschluss beim Pfalzmarkt im Juli. „Laut der lokalen Agenda haben wir dadurch jetzt 45 Prozent weniger Schwerlastverkehr im Ort“, sagt Bürgermeister Hans-Dieter Schneider (SPD). Zudem habe das flächendeckende Tempo-30-Limit den Verkehr beruhigt – Landes- und Kreisstraßen sind davon allerdings ausgenommen. Einen wichtigen Schritt voran kam die Gemeinde auch bei den Kindertagesstätten, wo es gilt, den Rechtsanspruch Einjähriger auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen. So wurden die Arbeiten an der Einrichtung „Am alten Damm“ abgeschlossen. Kostenpunkt: 2,7 Millionen Euro. „Damit fehlt nur noch der protestantische Kindergarten 1 in der Unteren Kirchstraße, der 2015 ausgebaut wird“, erklärt der Verwaltungschef. Dafür sind 1,6 Millionen Euro eingeplant. Als weitere bedeutsame Ereignisse im abgelaufenen Kalenderjahr betrachtet er die Vertragsunterzeichnung für die Fusion von Pfalzmarkt und Maxdorfer Obst- und Gemüsemarkt, die Feier der zehnjährigen Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Oignies und selbstredend die Kommunalwahlen. „Dabei wurden acht Mutterstadter in den Kreistag gewählt, das ist ungewöhnlich viel. Und zum ersten Mal seit Langem haben wir mit der Beigeordneten Andrea Franz wieder eine Frau in der Verwaltungsspitze“, erinnert Bürgermeister Schneider. Stolze 2,9 Millionen Euro haben die Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Straße Am Floßbach im Gewerbegebiet verschlungen. Es eröffnete die Bäckerei Görtz ein Brotzeit-Café am ehemaligen Disko-Standort Mosquito, es wurden viele Wege im Mutterstadter Wald generalüberholt und die planerischen Voraussetzungen für die Ortskernsanierung geschaffen. Schneider: „Derzeit warten wir auf die Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Wir stehen außerdem in Verhandlungen mit Grundstückseigentümern.“ Denn im neuen Jahr soll es mit dem Vorhaben langsam losgehen. Sprich: Bis Ende 2015 soll die Ausschreibung für den Umbau der Ampelkreuzung in der Dorfmitte erfolgen. Die Arbeiten sollen möglichst 2016 erledigt werden, auf jeden Fall aber bis zur 1250-Jahr-Feier der Gemeinde 2017 abgeschlossen sein. 1,5 Millionen Euro wird die Gemeinde dafür allein 2015 in die Hand nehmen. Ein eher unfreiwilliges Großprojekt muss sie ebenfalls angehen: die Sanierung der Mandelgrabenhalle. Deren Statik hat sich als mangelhaft erwiesen. Daneben benötigt das Gebäude ein neues Dach, neue Fenster, einen neuen Boden, neue Prallwände und eine neue Beleuchtung. „Das ist ein Riesenfass“, kommentiert Schneider. Er erwartetet Kosten von rund 1,5 Millionen Euro. Etwas hektisch könnte es zu Jahresbeginn im Rathaus zugehen, wo seit Ende Dezember im ersten und zweiten Obergeschoss die Teppichböden ausgetauscht werden. Deshalb müssten bis Ende Februar immer wieder Büros geschlossen und bisweilen in andere Räume verlegt werden. Ein großer Tag ist für Schneider der 1. März: Da stellt sich der Bürgermeister erneut zur Wahl. Doch auch darüber hinaus gibt es Pläne: Für 300.000 Euro sollen die Hartmannstraße ausgebaut und für 320.000 Euro weitere Straßenlaternen auf die moderne LED-Technik umgerüstet werden. Weiterhin beschäftigen wird die Kommune die Biomüll-Umschlaghalle. Bei einer Bürgerversammlung soll erläutert werden, wie es weitergeht, kündigt Schneider an. Zuletzt hebt er hervor, dass es sich bei der Gemeindeverwaltung um einen Ausbildungsbetrieb handelt: „Zurzeit haben wir drei Auszubildende, die einmal Verwaltungsfachangestellte ersetzen sollen, die in Ruhestand gehen.“

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