Rhein-Pfalz Kreis „Universaldünger hat im Hausgarten nichts zu suchen“

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OTTERSTADT/HARTHAUSEN. „Weniger ist mehr“, so lautet die Devise. Das hat Gisela Horix, Referentin für Grundsatzfragen im Ackerbau im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, vor Mitgliedern des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine erklärt.

Richtig düngen bedeutet, dass die Nährstoffe, die die Pflanzen dem Boden entziehen, wieder in Form von Dünger zugeführt werden. Hobbygärtner neigen allerdings dazu, Universaldünger zu verwenden, in dem alle Nährstoffe enthalten sind und meist auch zu viel davon. „Der hat im Hobbygartenbau eigentlich nichts zu suchen“, sagt Horix. Die Expertin aus Harthausen nennt die wichtigsten Nährstoffe, die Pflanzen brauchen: Kalium, Magnesium, Phosphat und Stickstoff. Wichtig zu wissen: der Gehalt von Kalium, Magnesium und Phosphor bleibt im Boden lange Zeit stabil, man sollte ihn aber kennen. Dazu sollte man seinen Boden alle fünf bis sechs Jahre untersuchen lassen, um zu wissen, ob er diese Nährstoffe überhaupt in Form von Dünger braucht. Etwas anders sieht das mit dem Stickstoff aus, den Pflanzen ebenfalls benötigen. Der ist wesentlich mobiler, wird aus der Luft aufgenommen, in die Luft abgegeben, im Boden in Nitrat umgewandelt. Das wiederum gelangt leicht ins Grundwasser. Der Kreislauf ist komplizierter, aber er zeigt: Stickstoffdüngung ist sinnvoll, denn der Boden speichert ihn nur bedingt, aber zu viel davon schadet der Umwelt. Hobbygärtner sollten wissen, welche Pflanzen wenig Nährstoffe brauchen (Salate, Kräuter), welche viel benötigen (Kohlarten, Rhabarber) und für welche ein Mittelmaß an Düngung reicht (Tomaten, Gurken, Erdbeeren). Horix empfiehlt langsame und langfristig wirkende Dünger einzusetzen. Bestes Beispiel: Gartenkompost, der wird am besten schon im Herbst eingearbeitet. Eine etwas andere Rolle spielt Kalk. Er wird benötigt, um die Bodenqualität zu verbessern. Ausreichend gekalkte Erde ist schön krümelig, die Wurzeln der Pflanzen können ihn gut durchdringen und die Nährstoffe gut aufnehmen. Hier rät die Expertin zu langsam wirkenden, nachhaltigen und nicht wasserlöslichen Produkten wie Hüttenkalk oder Algenkalk. (krx)

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