Rhein-Pfalz Kreis Präsenz der Kirche im Internet stärken

Altrip. Beim Gottesdienst am vergangenen Sonntag hat Dekanin Barbara Kohlstruck Alexander Ebel in sein neues Amt als evangelischer Pfarrer in Altrip eingeführt. Der 41-Jährige tritt damit seine erste Pfarrstelle an. Vorher war er unter anderem bei RPR1 und Rockland-Radio und als theologischer Referent von Christian Schad, Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche der Pfalz, tätig. Ebel will die Internetkommunikation der Altriper Kirchengemeinde verbessern, ist bei Facebook und Twitter aktiv und postet dort auch mal Aktuelles aus seinem Arbeitsalltag.

Der gebürtige Saarländer, er kommt aus Oberbexbach, hat seine berufliche Laufbahn als Pfarrer alles andere als geplant: Nach der Konfirmation ist er nicht besonders aktiv in der Kirche gewesen, berichtet er. Erst als in der Oberstufe ein junger Pfarrer sein Religionslehrer wurde und interessanten Lehrstoff unterrichtete, stellte er fest, dass „Theologie ein Fach ist, bei dem viele meiner Interessen zusammenfließen. Ich hatte ein reines Interesse am Fach und nicht die Idee, jemals Pfarrer zu werden“, erklärt Ebel. Deshalb studierte er von 1992 bis 1999 Theologie in Saarbrücken und Heidelberg mit dem Berufsziel Lehrer. „Wirste halt Pfarrer, dachte ich dann, und gehst voll in den Schuldienst. Die Lehrerposition hatte ich damals noch voll im Kopf“, meint er. Bei einem Schulpraktikum habe er allerdings festgestellt, dass der Schulbetrieb für ihn eine große Herausforderung ist. Trotz eines guten Drahts zu den Kindern und Jugendlichen sei es für ihn schwierig gewesen, Inhalte so zu gestalten, dass sie deren Lebenswelt ansprechen. Gleichzeitig sei sein Interesse am Internet gewachsen. Daher absolvierte Ebel zwischen dem ersten Examen und dem Vikariat in Dannstadt und Assenheim ein Praktikum in der Onlineredaktion von Radio Regenbogen in Mannheim. „Ich habe damals beim Aufbau des ,Regenbogen-Webs’ geholfen, eine Computerspiele-Sendung vorbereitet und eigene Beiträge gesprochen. Das hat viel Spaß gemacht“, sagt der 41-Jährige. Die gewonnenen journalistischen Erfahrungen vertiefte Ebel mit einer weiteren Hospitanz, diesmal beim Evangelischen Pressedienst Speyer und beim Evangelischen Kirchenboten sowie im SWR-Studio in Kaiserslautern. So kam es, dass Ebel nach seinem zweiten Vikariat wieder in die journalistische Arbeit einstieg. Sieben Jahre lang war er für die evangelische Privatfunkarbeit in Rheinland-Pfalz – für RPR1 und Rockland Radio – zuständig. Im März 2009 übernahm er im Speyerer Landeskirchenrat die Rolle des theologischen Referents von Kirchenpräsident Christian Schad. „Das war eine schöne und wertvolle Zeit, ich habe viel über Arbeitsorganisation, Mitarbeiterführung und kollegiales Zusammenarbeiten gelernt“, berichtet er. Als er sich in diesem Jahr nach einer neuen Stelle umsah, gefiel ihm die Altriper Gemeinde auf Anhieb: „Mit 2600 Gemeindemitgliedern ist das im Vergleich zu anderen Landeskirchen eine der größten Kirchengemeinden, aber mit einer Kirche, einem Gemeinde- und Pfarrhaus und einem Kindergarten ist alles kompakt vor Ort“, sagt Ebel. Viel beschäftigt ist der Pfarrer mit Gottesdiensten, dem Religionsunterricht sowie Tauf- und Trauergesprächen schon jetzt, aber er hat auch eine Idee für zukünftige Projekte: Der zweifache Familienvater will weiterhin seiner Leidenschaft fürs Internet nachgehen und unter anderem den Austausch innerhalb der Gemeinde verbessern. „Ich denke, heutzutage erwarten die Menschen zunehmend von einer Kirchengemeinde über eine Homepage und andere Webseiten präsent zu sein“, erklärt Ebel und ergänzt: „Bei Facebook und Twitter können alle ihre Ideen einbringen und miteinander in einen kreativen Austausch gehen.“ In verschiedenen Gruppen, wie die für Pfälzer Pfarrer auf Facebook, habe er für sich selbst einen hohen Nutzen entdeckt. Ebel postet auf seiner Seite gerne auch mal Aktuelles aus seinem Arbeitsalltag. Der Pfarrer ist gespannt auf seine neue Aufgabe: „Ich freue mich auf ein schönes Leben und Wirken in Altrip, bin gespannt auf die evangelische Jugend und auf alle anderen, die ich noch nicht kenne.“

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