Böhl-Iggelheim Pflanzenmarkt mit viel Auswahl für Gartenfreunde

Bruno Klumpp (links) berät Klaus Meister aus Iggelheim bei der Nisthöhlenauswahl.
Bruno Klumpp (links) berät Klaus Meister aus Iggelheim bei der Nisthöhlenauswahl.

Anfangs verhalten, später besser: Parallelen zum Wetter taten sich am Samstag beim 18. Pflanzenmarkt der Lokalen Agenda 21 Böhl-Iggelheim hinsichtlich der Besucherresonanz auf. Gut 20 Aussteller, neben alten Hasen auch einige neue, warteten wieder mit reichhaltigem Angebot auf.

Zum ersten Mal dabei war Bruno Klumpp, der von Organisator Fritz Platt auf dem Edenkobener Garten- und Pflanzenmarkt für den Böhler Markt angeworben wurde. Nisthöhlen für Meisen, Grauschnäpper, Rotkehlchen und Rotschwänze, aber auch für die possierliche Haselmaus hatte der Schwarzwälder dabei, gefertigt aus Stammabschnitten von Fichte, Douglasie und Edelkastanie. Gleich zwei Baumhöhlen erwarb Klaus Meister, der ebenfalls eine Premiere feierte: Der Iggelheimer war das erste Mal auf dem Markt.

Ein Kilo „Reiner Scheiß“ gefällig? Sophie Scherer vom Bruchsaler Start-up-Unternehmen Alpha-Protein bot einen organischen Universaldünger, zu 100 Prozent aus Mehlwurmkot, für Topf- und Gartenpflanzen an. „In ein, zwei Jahren wollen wir mit der Produktion nach Ludwigshafen umziehen“, verriet die Geschäftsführerin, die erstmals in Böhl war.

Chilisorten und Gummibäume

Naturdünger von Vierbeinern gab es mit Schafwollpellets bei Michael Denzer. „Wir sind Wiederholungstäter, waren schon ein paarmal in Böhl“, erzählte der Geschäftsführer von Pfalz Pellets aus dem südpfälzischen Wernersberg. Das Ausgangsmaterial für seine Produkte kommt von Kleinschäfern der näheren Umgebung.

Von Anfang an dabei ist Peter Schmid aus Mutterstadt mit seinen Chilis aus aller Welt. Als Besonderheit stach „Blue Christmas“ ins Auge. „Fast rabenschwarze Blätter, lila Blüte, die kugelförmigen Früchte von anfangs Lila über Gelb und Orange in Knallrot übergehend“, charakterisierte er die mittelscharfe Chilisorte aus den USA. Haselnuss, Bleistiftstrauch, Sukkulenten, Gummibäume und Tomatenjungpflanzen: Diethelm Braun und Thomas Large aus Neuhofen hatten für jeden Hobbygärtner wieder etwas im Sortiment. Sogar für gießfaule Gärtner ohne grünen Daumen: einen Geldbaum aus Textil, der täuschend echt aussah.

Premiere feierte Natascha Jacky. Die Landauerin offerierte 22 Aufstriche, darunter Exotisches aus Guave und Limette, aber auch Einheimisches wie ein Birnen-Quitten-Gelee. Großen Anklang fanden ihre „Mojo rojo-“ und „Mojo verde“-Saucen nach kanarischen Rezepten. Kein Wunder: „Ich bin in Teneriffa aufgewachsen“, verriet die Frau aus der Südpfalz.

Nicht alltägliche Gemüsesorten

„Ein kleiner kuscheliger Markt“, urteilte Gisela Aures über den Böhler Markt. Zum ersten Mal war die Biogärtnerin aus Hanhofen zu Besuch, nahm am Stand von Freie Saaten Saatgut von „Prinz Löwenstein mit Schuss“ mit. „Der Schuss zeigt sich an einem roten Punkt auf den Salatblättern“, klärte sie Manfred Gerber auf, der auch Samen der altehrwürdigen Gemüsesorten „Schifferstadter Mai“ (Rettich) und „Schwetzinger Meisterschuss“ (Spargel) aus der umfangreichen Sammlung des Vereins anbieten konnte.

Jungpflanzen von 30 Tomatensorten hatte Melanie Grabner parat, darunter ganz neu die karottenblättrige, würzig-süße „Spike“ mit braunrot-grün-gestreiften Früchten. „Ich habe zudem die kaum bekannte Gelbe Bete mit“, sagte die Böhler Gärtnermeisterin, die ein Faible für nicht alltägliche Gemüsesorten hat. Patrick Orth aus Rhodt unter Rietburg bot Pilze und Eulen aus Kiefern- und Douglasienholz des Pfälzerwalds an, die er mit seiner Kettensäge selbst herstellt.

„Ja, ist denn bald schon Weihnachten?“ Diese Frage konnte Peter Schmid am Ende des Marktes stellen. Alle seine „Blue Christmas“-Chilis hatten neue Besitzer gefunden.

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