Rhein-Pfalz Kreis „Noch keine Entscheidung getroffen“

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Es war der letzte Neujahrsempfang des scheidenden Heßheimer Ortsbürgermeisters Karl Neunreither (SPD). Deshalb rief er am Samstag im Bürgerhaus die Schwerpunkte seiner Politik in Erinnerung: möglichst schuldenfrei zu bleiben und attraktiver Ort für junge Familien zu sein. Pläne der Verbandsgemeinde, sogenannte Low-Cost-Häuser für Flüchtlinge im Nachtweideweg bauen zu wollen, bremste er aus.

Neunreither bezog Stellung zu einem RHEINPFALZ-Bericht, in dem Verbandsgemeindebürgermeister Michael Reith (SPD) angekündigt hatte, dass im zweiten Quartal 2017 Low-Cost-Häuser für Flüchtlinge im Heßheimer Nachtweideweg (Tennisplatz) errichtet werden sollen. „Ich kann dies so nicht bestätigen“, sagte Neunreither beim Neujahrsempfang. Bisher sei der Ortsgemeinderat weder informiert worden, noch habe er eine Entscheidung getroffen. Diese werde auch erst nach einer Bürgerversammlung zu diesem Thema fallen. Begonnen hatte der Ortschef den Neujahrsempfang mit einem Rück- und Ausblick. Prämisse dabei war ihm, Heßheim solle ein Ort sein, in dem man gut leben, arbeiten, lernen und investieren sowie Freizeit und Lebensabend genießen könne. Die Ortsgemeinde habe von der guten Konjunktur vergangener Jahre profitiert, auch 2016 konnte ohne Kredite investiert werden und der Kassenbestand sei stabil bei rund einer Million Euro. Dennoch, betonte Neunreither, müsse Bürgern, Vereinen und Organisationen klar sein, dass sich jeder auch einbringen müsse. „Nur Wünsche zu formulieren und die Hand aufhalten, funktioniert nicht mehr“. Das beginne im Kleinen vor der eigenen Haustür, wenn es um Sauberkeit auf Straßen und Anlagen gehe und ende bei Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt: „Wer nicht bereit ist, seinen Beitrag zu leisten, darf sich nicht wundern, wenn die Ortsgemeinschaft sein Anliegen zurückstellt“, machte der Ortsbürgermeister deutlich. Mit Blick auf die beiden Neubaugebiete hoffe er, dass es auch in Zukunft gelinge, „solche Möglichkeiten zu schaffen“. Es liege ihm viel daran, dass Heßheim ein familienfreundlicher Ort sei. „Wenn junge Paare und Familien hier ihre Zukunft sehen, dann hat auch unsere Gemeinde Zukunft.“ Zu den wichtigen Vorhaben in nächster Zeit zählte der Ortsbürgermeister die Verkehrsregelung der innerörtlichen Durchgangsstraße. Bauliche Veränderungen bedeuteten jedoch Kosten für die Bürger. Neunreither erwartet deshalb in diesem Jahr, dass wiederkehrende Beiträge eingeführt werden. Im Wahljahr appellierte der Heßheimer Ortschef, wählen zu gehen. Eine hohe Wahlbeteiligung stärke die Demokratie. Seine gesundheitlichen Probleme, die Anstoß gewesen seien, über einen Abschied nachzudenken, habe er überwunden. Dennoch bekräftigte Neunreither, dass 13 Amtsjahre als Ortsbürgermeister und 30 Jahre im Gemeinderat genug seien. Die möglichen Nachfolger, Holger Korn (SPD) und Thomas Butsch (CDU), nutzten den Empfang, um sich bürgernah zu präsentieren und die Gäste persönlich zu begrüßen. |cei

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