Rhein-Pfalz Kreis Mehr Platz und Barrierefreiheit

Dannstadt-Schauernheim. Am Rathausplatz, gegenüber von Feuerwehr und Gemeindeverwaltung, entsteht zurzeit Dannstadt-Schauernheims erstes Ärztehaus. Vor allem für ältere Patienten der Allgemein- und Sportmediziner Werner und Petra Leibig soll der Gang zum Arzt durch mehr Platz und Barrierefreiheit angenehmer werden. 1,6 Millionen haben die Geschwister investiert.

„Am Rathausplatz 2“ wird die Adresse des neuen Ärztehauses lauten. Der Rohbau des Gebäudes mit zwei Obergeschossen steht bereits. Wenn alles läuft wie geplant, kann das Geschwisterpaar Leibig im Juni 2015 in seine neuen Praxisräume umziehen. „Das neue Gebäude wird über viel mehr Raum verfügen als die beiden Praxen, die wir momentan in der Vom-Stein- und in der Mainstraße betreiben“, sagt Werner Leibig, der sich vor 22 Jahren als Arzt in Dannstadt-Schauernheim niedergelassen hat. „Hinzu kommen ausreichend Parkplätze und Abstellplätze für Fahrräder.“ Das Architekturbüro Gooss aus Neustadt hat das Ärztehaus entworfen, gebaut wird es von der Firma Gerst Bau aus Edenkoben. Die Praxen der Leibigs in der Vom-Stein - und in der Mainstraße werden geschlossen. Vor allem ältere Patienten dürften sich darüber freuen, dass das neue Gebäude komplett barrierefrei gebaut wird. Sie müssen also keine Treppenstufen mehr bewältigen, um in das Gebäude zu kommen. Im Haus wird es einen Aufzug geben, der Patienten in die Praxisräume des ersten Obergeschosses bringt. In der zweiten Etage soll eine Wohnung für die Eltern der Geschwister Leibig eingerichtet werden. „So sind wir immer in der Nähe “, sagt der Allgemein- und Sportmediziner. Ihm sei wichtig, dass seine Patienten wissen, dass er weiterhin im Ort bleibt. „Es gibt viele Gerüchte, wir würden eine Praxis in Mutterstadt übernehmen“, sagt er. Eine Zweigstelle existiere da zwar bereits. „Es braucht aber niemand Angst zu haben, dass wir von hier abhauen.“ Das gängige Modell der Doppel- und Einzelpraxen werde es so bald nicht mehr geben, meint Leibig. Vor allem junge Ärzte würden darauf achten, genug Zeit für die Familie und das Privatleben zu haben. Da passe die Arbeit in einem Ärztehaus eben besser. Viele seien außerdem nicht bereit, viel Geld in eine eigene Praxis zu stecken. Von den Leibigs kann man das nicht behaupten. Sie haben bisher 1,6 Millionen Euro in Grundstück und Gebäude investiert. Hinzu kommen die Ausgaben für die Einrichtung. „Das zahlen wir die nächsten 20 Jahre ab“, sagt Werner Leibig. Mit dem Ärztehaus und den weiteren zwei Doppelpraxen und einer Einzelpraxis für Allgemeinmedizin müssen sich die Dannstadter und Schauernheimer jedenfalls keine Sorgen über den in ländlichen Gebieten grassierenden Ärztemangel machen, der laut Leibig bald auch die Vorderpfalz betreffen wird. „Angehende Ärzte lernen die Allgemeinmedizin nur als untergeordnet kennen, und wenige haben später Lust, für das Gehalt oft sieben Tage die Woche zu arbeiten.“ Die neuen Praxisräume bieten mit 430 Quadratmetern jedenfalls genügend Platz, sollten sich weitere Ärzte ansiedeln wollen. Vorerst soll es aber beim Praxisteam der Geschwister Leibig bleiben.

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