Rhein-Pfalz Kreis Mainz findet Wasserspielplatz zu teuer

Eine Förderspirale wie hier am Speyerbach in Neustadt war bislang auch für den neuen Wasserspielplatz in Dirmstein vorgesehen.
Eine Förderspirale wie hier am Speyerbach in Neustadt war bislang auch für den neuen Wasserspielplatz in Dirmstein vorgesehen.

Der Plan, zwei örtliche Eckbachprojekte mit in die Förderung für die Renaturierung des Gewässers zwischen Dirmstein und Laumersheim zu nehmen, ist nicht ganz aufgegangen. Das Mainzer Umweltministerium will den Brückenneubau in Dirmstein und Teile des geplanten Wasserspielplatzes am Dicken Baum finanziell nicht mittragen.

Dafür sei das Programm Aktion Blau Plus zur Verbesserung der Gewässerqualitäten im Land nicht gedacht, hieß es sinngemäß bei einem Besuch von Vertretern der Verbandsgemeinde Leiningerland kürzlich in Mainz. Auf Anfrage berichtet Bauamtsleiter Erwin Fuchs, das Ministerium habe eine neue Brücke am Affenstein nicht als wasserwirtschaftlich relevant eingestuft. Ein Zuschuss aus besagtem Topf sei deshalb nicht möglich. Wie berichtet, ist das Bauwerk so kaputt, dass sich eine bloße Sanierung nicht lohnt. Auch die aktuelle Planung der Gemeinde für eine Umgestaltung des am Bach gelegenen Spielplatzes am Dicken Baum hat im Ministerium nicht den Anklang gefunden wie erhofft. Laut Fuchs stieß man sich an den finanziellen Dimensionen, die nicht im richtigen Verhältnis zu den Gesamtkosten der Renaturierung stünden. Anders ausgedrückt: Im Vergleich zu den Kosten für die ökologische Aufwertung des Eckbachabschnitts kommt der Teil, der auf dem Spielplatz für ein naturnahes Bacherlebnis sorgen soll, zu teuer. Die Gemeinde sei aufgefordert worden, mit dem schon beauftragten Planungsbüro Hess eine günstigere Version einer Spielplatzgestaltung zu entwerfen, sagt der Bauamtsleiter. „Das sollte bis Januar geschehen sein, damit wir unseren Förderantrag so rechtzeitig aktualisieren können, dass im nächsten Jahr der Zuschuss bewilligt werden und das Projekt begonnen werden kann.“ Wenn die veränderte Planung vorliege, müsse man sehen, was davon den Zielen der Aktion Blau Plus zugerechnet werden kann und was nicht, das heißt, was Mainz zu 90 Prozent finanzieren wird und was die Gemeinde selbst bezahlen muss, wenn sie den Platz unbedingt großzügiger gestalten will. Vor einem Jahr hatte Planer Peter Hess im Dirmsteiner Gemeinderat seinen „intelligenten Quatsch“, wie er es nannte, vorgestellt. Die jetzigen Spielgeräte sollen demnach durch Spielmöglichkeiten im und mit dem Wasser ergänzt werden. Beispiele waren Pumpen, ein Unterwasser-Barfußpfad, Balance- und Bewegungsgeräte und eine Wasserförderspirale aus Edelstahl (wir berichteten). Der für Bausachen zuständige Beigeordnete Ulrich Schneider (FWG) sagte auf Anfrage, man werde sich mit der Kritik des Ministeriums auseinandersetzen. Dass der Platz am Dicken Baum wie auch immer aufgewertet werde, stehe nicht zur Debatte, das habe der Gemeinderat versprochen, als andere Spielplätze im Dorf stillgelegt wurden. Die von der Verbandsgemeinde geplante Renaturierung des Eckbachs scheint nach dem Gespräch in Mainz nicht gefährdet zu sein. Erwin Fuchs rechnet mit einem Zuschuss von 90 Prozent. Die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hat mitgeteilt, dass für das Vorhaben keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist.

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