Rhein-Pfalz Kreis Letzte Ruhe unter Bäumen

An den Bäumen, die eine Grabstätte sind, steht auf der Plakette der Name des Verstorbenen.
An den Bäumen, die eine Grabstätte sind, steht auf der Plakette der Name des Verstorbenen.

«Dudenhofen.» Im Friedwald in Dudenhofen finden seit zehn Jahren Menschen ihre letzte Ruhe. Seitdem gab es dort rund 3000 Bestattungen. Dudenhofens Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU), der als ehemaliger Forstrevierleiter in der Anfangszeit für den Friedwald zuständig war, und der jetzige Förster Jonas Burchartz erzählen von besonderen Bestattungswünschen.

«»Der Auslöser, vor zehn Jahren einen Friedwald bei Dudenhofen einzurichten, war, dass der örtliche Friedhof damals zu klein gewesen sei, erinnert sich Peter Eberhard. Der heutige Ortsbürgermeister leitete damals noch das Forstrevier und war in den ersten eineinhalb Jahren für den Friedwald zuständig. Mit der Nachfrage sei man von Anfang an zufrieden gewesen. Der Friedwald ist ein Bestattungskonzept der gleichnamigen GmbH, die ihren Sitz im hessischen Griesheim hat. Die Firma beschäftigt rund 130 Mitarbeiter und kooperiert mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen. In Deutschland gibt es 63 Friedwälder. Im Friedwald wird die biologisch abbaubare Urne mit der Asche eines Verstorbenen an der Wurzel eines Baumes beigesetzt. Den Baum suchen entweder die Hinterbliebenen aus, oder die Menschen kaufen sich zu Lebzeiten noch selbst ihren Baum. Wer sich oder seinen Angehörigen im Friedwald bestatten möchte, meldet sich bei dem Unternehmen und macht einen Termin vor Ort aus. Förster Jonas Burchartz oder seine Kollegen besprechen dann die Angebote mit dem Kunden und orientieren sich an dessen Wünschen. „Wenn jemand zum Beispiel ein schwieriges Leben hatte und viel gekämpft hat, dann wünschen sich die Angehörigen oft einen knochig gewachsenen Baum“, erzählt der Förster. Je skurriler die Form des Baums, desto begehrter sei er als Grabstätte, ergänzt Eberhard. Der Friedwald ist rund 54 Hektar groß, 24 Hektar werden derzeit genutzt. 80 Prozent der Menschen, die ein Grab für sich oder einen Angehörigen im Friedwald suchen, kommen aus einem Umkreis von 20 Kilometern rund um Dudenhofen. Das Bestattungskonzept habe in seiner Anfangszeit vor allem Naturliebhaber angesprochen. Heute sei es auch beliebt, weil es keine Pflege mehr für die Grabstätte braucht. Grabschmuck gibt es im Friedwald nicht. Termin Führung im Friedwald Dudenhofen an den Samstagen, 10. November und 24. November, jeweils ab 14 Uhr. Anmeldung erforderlich unter Telefon 06155/848200.

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