Rhein-Pfalz Kreis Kaufhaus Lehr in Konzeptphase

Schifferstadt. Das ehemalige Kaufhaus Lehr in der Schifferstadter Bahnhofstraße gehört seit Kurzem Peter Kinscherff (wir berichteten). Auf lange Sicht möchte der neue Eigentümer mit der Nutzung wieder Leben in die Innenstadt bringen. Alles Weitere ist derzeit aber noch offen, sagt der 62-Jährige.

Die Tinte unter dem Notarvertrag sei ja gewissermaßen gerade erst getrocknet, „wir stehen also noch ganz am Anfang“. Mit „wir“ meint Peter Kinscherff sich und seine Tochter, mit der zusammen er das jahrelang leerstehende Gebäude vom bisherigen Besitzer, der Familie Zahn, erworben hat. Zum Preis möchte er sich nicht äußern und auch sonst zum jetzigen Zeitpunkt lieber bedeckt halten, was seine Pläne betrifft. „Wir haben zwar einige Ideen, aber das ist vorläufig nur ein Konzept“, kommentiert Kinscherff die Aussagen von Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne). Sie hatte im Stadtrat erklärt, er wolle im Erdgeschoss Einzelhandel und in den übrigen Etagen Ärzte ansiedeln. „Ich stelle mir kein Arztzentrum vor, sondern eher ein Fachärztehaus“, rückt er die Dinge zurecht. Dabei denke er an Spezialisten wie Neurologen, Psychologen und Radiologen, also Mediziner, die es gegenwärtig in Schifferstadt nicht gibt. Mit einem Fachärztehaus könnte diese Lücke geschlossen werden. „Doch erst mal muss man solche Mieter finden und mit der Kassenärztlichen Vereinigung reden, die eventuelle Ansiedlungen bestätigen muss“, tritt er auf die Euphoriebremse. Auch in puncto Einzelhandel mahnt Kinscherff zur Geduld. Sicher ist für ihn nur, dass in den Räumen kein Modegeschäft mehr eröffnen soll. Wohnungen schließt er ebenfalls aus. „Ich hatte nur ganz kurz mal mit dem Gedanken gespielt, dort vielleicht Single-Wohnungen anzubieten, das aber schnell wieder verworfen.“ Dafür hätte er Immobilien im Neubaugebiet erwerben und an die Leute bringen können, was wesentlich einfacher gewesen wäre, sagt er. Vorstellen kann sich der 62-Jährige eher einen Drogeriemarkt oder auch ein Sanitätshaus in Verbindung mit anderen Anbietern aus dem medizinischen Bereich – was zu einem Fachärztehaus ja durchaus passen würde. „Doch was möglich ist, und wie viel das alles kosten würde, müssen wir jetzt erst mal in Ruhe eruieren.“ Denn momentan stehe noch nicht einmal fest, ob das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird, oder ob seine Tochter und er mit der bestehenden Immobilie weitermachen. Das hänge ja nicht zuletzt von den Bedürfnissen möglicher Interessenten ab. „Ich werde jetzt beginnen, mit gewissen Leuten in den nächsten Tagen zu sprechen“, kündigt er bewusst vage an. Weshalb er guter Dinge ist, dass sein Konzept aufgehen und den acht Jahre währenden Leerstand beenden wird? „Man muss sich fragen, was es in der Stadt gibt und was fehlt. Vieles hat sich zum Beispiel auf die grüne Wiese am Stadtrand verlagert. Ich bin sicher, dass es in einer Stadt mit 20.000 Einwohnern Nischen gibt, für die ein Bedarf besteht“, erklärt er. Und eben diese Nischen gelte es zu besetzen. Was immer letztlich passiere, oberstes Ziel bleibe, wieder Leben in die Innenstadt zu bringen. (mamü)

x