Hochdorf-Assenheim Ideen sammeln: Das Dorf soll erblühen

Blühstreifen kommen immer gut, wenn es um naturnahes Gestalten geht.
Blühstreifen kommen immer gut, wenn es um naturnahes Gestalten geht.

Der Zustand öffentlicher Grünflächen bietet in Hochdorf-Assenheim immer wieder Anlass zur Kritik. Doch was könnte die Gemeinde tun, um diese fortwährend schön zu gestalten? Eine Möglichkeit haben sich die örtlichen Politiker nun vorstellen lassen.

Im benachbarten Rödersheim-Gronau sollen Inseln der Artenvielfalt entstehen, indem auf einem ausgewählten Gelände ein Landschaftspark geschaffen, an Ortseingängen Blühstreifen angelegt und innerörtliche Grünflächen neu bepflanzt werden. Das Ideenpaket hat die Verantwortlichen des bundesweiten Naturstadt-Wettbewerbs überzeugt, die das Vorhaben auszeichneten und 25.000 Euro Preisgeld dafür bereitstellten.

Was das mit Hochdorf-Assenheim zu tun hat? „Ein Ziel besteht darin, das Projekt auszuweiten. Das wäre vielleicht ein guter Einstieg für uns“, antwortet Ortsbürgermeister Walter Schmitt (FWG). Deshalb hat er Projektleiter Karl-Heinz Hetze eingeladen, damit er dem Hochdorf-Assenheimer Ortsgemeinderat das Vorhaben vorstellt sowie die Chancen und Vorteile einer Zusammenarbeit erläutert.

Geeignete Areale gefunden

Eine Kooperation für den Klimaschutz biete sich schon allein deshalb an, weil die drei Ortsgemeinden Rödersheim-Gronau, Hochdorf-Assenheim und Dannstadt-Schauernheim eng beieinander liegen, hebt Floristmeister Hetze hervor. Voraussetzungen seien der politische Wille und ein Grünflächenkonzept. Die Hochdorf-Assenheimer würde er am liebsten mit Taten überzeugen statt lediglich mit Worten. Deshalb sei er mit Ortschef Schmitt losgezogen, habe nach geeigneten Arealen gesucht und zwei repräsentative gefunden: die Grünfläche bei der Edeka-Filiale und den Römerbrunnen. Würde die Gemeinde eine Fachfirma damit beauftragen, diese herzurichten, fielen dafür rund 39.000 beziehungsweise 24.500 Euro an, nennt er die aufgrund von Erfahrungswerten geschätzten Kosten.

Bürger einbeziehen

„Die können durch ehrenamtliche Mithilfe um 70 bis 80 Prozent sinken“, ergänzt Hetze sofort ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts: die Bürger einbeziehen. Das lockert manche skeptische Miene der Politiker wieder etwas, nachdem diese die Beträge vernommen und sich an den Kassenstand der Gemeinde erinnert haben. „Die Leute sind begeistert, wenn sie sehen, was sie geschaffen haben“, erzählt der Gärtner. Das erhöhe die Akzeptanz und steigere die Motivation, auch im heimischen Garten zugunsten der Umwelt tätig zu werden. Denn jeder könne auch im Kleinen etwas beitragen. Am Ende profitiere die gesamte Kommune.

Wolfgang Handrich (SPD) unterbreitet sogleich einen ersten Verbesserungsvorschlag: „Der hässliche Verkehrskreisel an der A65 und der Lärmschutzwall wären noch besser geeignet als der Römerbrunnen“, sagt er und erntet hier und da zustimmendes Kopfnicken der Ratskollegen. Christoph Saliba (CDU) denkt ebenfalls weiter: „Können wir das Thema bei den Friedhöfen einfließen lassen?“ Doch Schmitt tritt sanft auf die Euphoriebremse: „Ich finde die Idee gut, erst mal nur eine repräsentative Fläche zu nehmen und damit Erfahrung zu sammeln.“ Eine Entscheidung erwartet der Ortsbürgermeister an diesem Dezember-Abend noch nicht, wollte dem Rat die Möglichkeit doch zunächst vorstellen. So haben die Fraktionen von CDU, FWG und SPD nun Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x