Rhein-Pfalz Kreis Harmonie im Gemeinderat

Die Ratsarbeit kann in Heßheim in einem Wort zusammengefasst werden: harmonisch. Trotz unterschiedlicher politischer Couleur ist man selten uneins. Das spiegelt sich in einer zielgerichteten, konstruktiven Gemeindearbeit wider.

Das heißt auch: Wenn es um die Ortsgemeinde geht, unterscheiden sich die Ansichten und Programme nur in Nuancen. Der Wiederantritt der nach Jahren neu formierten FWG hat bei der Kommunalwahl 2009 die CDU zwei Stimmen im 20-köpfigen Gemeinderat gekostet. Die Union fiel zurück auf sieben Mandate, die absolute Mehrheit hat die SPD mit elf Sitzen. Sie stellt den Ortsbürgermeister sowie die beiden Beigeordneten Klaus Nowak und Holger Korn. Im aktuellen Rat beträgt die Frauenquote 40 Prozent (acht Sitze), weit mehr als der Landesdurchschnitt von 16,8 Prozent. Einen großen Anteil daran haben die Sozialdemokraten mit sechs Frauen. Zu Beginn der Wahlperiode waren es nur fünf, Petra Krill rückte später nach. Auf der jetzigen Kandidatenliste der SPD liegt der Frauenanteil bei 30 Prozent, auf den ersten elf Plätzen sind drei Frauen mit zum Teil langjähriger Ratserfahrung aufgestellt. Tina Guerriero kandidiert zum ersten Mal. Der Altersdurchschnitt liegt bei 49 Jahren. Um Wählerstimmen geworben wird mit Flyern und an Infoständen. Als Ziele nennt die SPD die Fertigstellung der Umgehungsstraße und Verkehrssicherheit, den Erhalt und den Ausbau der örtlichen Infrastruktur sowie die Ansiedlung von Gewerbe. Die Kindertagesstätte soll mit pädagogischen Angeboten punkten und bedarfsorientiert arbeiten. Für Jugendliche soll es einen attraktiven Jugendtreff und Freizeitangebote geben, Senioren soll ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung und kulturelle Teilhabe ermöglicht werden. Ehrenämter und Patenschaften sollen gefördert werden. Mit der ratserfahrenen Silke Fink als Spitzenkandidatin und 19 weiteren Bewerbern im Alter zwischen 24 und 76 Jahren (Schnitt: 53) startet die CDU in den Wahlkampf. Fraktionssprecher Michael Hack steht an zweiter Position. Die Frauenquote liegt bei 25 Prozent, unter den vermutlich aussichtsreichen ersten sieben Plätzen findet sich nur Silke Fink. Die Aufmerksamkeit der Wähler sucht die CDU im direkten Kontakt, per Flyer und auch im Internet. Als wichtigste Ziele sieht der Ortsverband die Umgestaltung der innerörtlichen Hauptstraße, denn die „gute Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten sollen erhalten und lebenswert gestaltet werden“. Ein zukunftweisendes Angebot für junge Familien, Kita und Spielplätze sowie eine bedarfsgerechte Förderung der Vereine stehen auf der Agenda. Doch alle Pläne seien nur realisierbar, „wenn wir weiterhin finanziell unabhängig bleiben“, so Silke Fink. Deshalb wolle die CDU lokales Gewerbe aktiv fördern und neues ansiedeln, aber auch künftige Investitionen „sorgsam abwägen“. Am Herzen liegt den Christdemokraten die Einbindung aller Bürger in die Planungen. Die FWG tritt mit sieben Kandidaten an. Es scheint ein ruhiger Wahlkampf zu sein. Man sieht, hört, liest kaum etwas über die Wählergemeinschaft. Unter sieben Männern zwischen 43 und 57 Jahren steht mit der 25-jährigen Lisa Flohr die einzige Frau auf Platz vier der Liste. Als politische Ziele sehen die Freien Wähler an erster Stelle die „Erhaltung der finanziellen Leistungsfähigkeit“. Im sozialen Bereich fordern sie eine aktive Jugend- und Seniorenarbeit sowie die Unterstützung von Vereinen und die Förderung der Kultur. Das hohe Niveau der Kita soll erhalten bleiben, der Schülertransport in weiterführenden Schulen verbessert und die Breitbandverkabelung ausgebaut werden. Innerorts präferiert die FWG einen verkehrsberuhigten Bereich oder eine Tempolimit-Zone. (cei)

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