Rhein-Pfalz Kreis Entspannung durch Flötenspiel

Selbst eine indianische Flöte bauen und lernen, wie sich mit dem Didgeridoo-Spielen das Schnarchen bekämpfen lässt – das können Interessierte am Samstag ab 10 Uhr bei zwei aufeinanderfolgenden Kursen in der Volkshochschule (VHS) Worms. Kursleiter Anthony Nachbauer hat ein Faible für Instrumente, die einfach zu spielen sind. In beiden Kursen sind noch Plätze frei.

Vorkenntnisse seien für beide Kurse nicht nötig, versichert Nachbauer. „Jeder kann auf der indianischen Flöte spielen, und auch aus dem Didgeridoo bekommt man sofort einen anständigen Ton heraus“, sagt der 40-Jährige. Was daran liege, dass beide Instrumente keine Dissonanzen haben. Und so bescherten sie Anfängern schnell Erfolgserlebnisse – im Gegensatz zu Geige oder Trompete, wo viele Unterrichtsstunden nötig seien, bis ein brauchbarer Ton erklinge. Auf das Instrument der australischen Ureinwohner gekommen ist der aus Ditzingen bei Stuttgart stammende Kursleiter während seines Studiums in Tübingen – bei einem VHS-Kurs. „Die tiefen und warmen Töne haben mich sofort fasziniert“, berichtet Nachbauer. Auf den ersten Kurs seien viele weitere gefolgt, bis er schließlich selbst mit dem Unterrichten begonnen habe. Inzwischen gibt der selbstständige Webentwickler jährlich rund 100 Musikkurse in ganz Deutschland. Bei einem Didgeridoofestival in Frankreich sei er dann vor vier Jahren auf die „Native American Flute“, die Flöte der nordamerikanischen Ureinwohner, gestoßen. Dabei handele es sich um eine Doppelflöte, wobei nur eine Seite Grifflöcher wie bei einer Blockflöte aufweise, so Nachbauer. „Darauf können geübte Spieler eine Melodie erklingen lassen, während sie gleichzeitig der anderen Seite einen dauerhaften tiefen Ton entlocken.“ Eine solche Doppelflöte können die Kursteilnehmer am Samstagmorgen ab 10 Uhr selbst bauen. Besonderes handwerkliches Geschick sei nicht erforderlich. „Jeder, der sich die Zähne putzen kann, kann auch eine Flöte bauen“, ist Nachbauer überzeugt. Und so soll jeder Kursteilnehmer am Ende seine eigene Flöte mit nach Hause nehmen. Rohlinge in verschiedenen Holzarten kann man für 65 Euro bei Nachbauer erstehen und dann weiterbearbeiten, also kürzen, schleifen, ölen und verzieren. Die Werkzeuge werden gestellt. Der Klang des auch Liebes- oder Märchenflöte genannten Instruments wirke beruhigend, sagt Nachbauer. Auch das Spielen des Didgeridoos entspanne. Und sei außerdem ein gutes Antischnarchtraining. „Bei Schnarchern hat das Gaumensegel an Elastizität verloren. Genau das wird dank der Zirkularatmung, die das Didgeridoo zum Klingen bringt, stark beansprucht und trainiert“, weiß Nachbauer. Seinen Schülern will der 40-Jährige diese Zirkularatmung, die Grundtöne und typischen Klangeffekte des Instruments beibringen. (gnk)

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